Das russische Untersuchungskomitee hat mitgeteilt, es werde den Vorwürfen nachgehen, das ukrainische Rote Kreuz sei möglicherweise in zwielichtige Aktivitäten verwickelt, darunter in die Organisation von Registern über Kinder mit "gesunden Organen" in der Stadt Mariupol.
Ursprünglich darauf hingewiesen hatte Wladimir Taranenko, der Leiter der in Donezk ansässigen Bürgerorganisation "Narondnaja Druschina", einer Freiwilligenbewegung, die als eines ihrer Ziele die Unterstützung der Strafverfolgungsbehörden in der Donezker Volksrepublik nennt.
Taranenko postete in seinen Accounts von sozialen Medien ein Video von einer Durchsuchung des Rot-Kreuz-Büros in Mariupol und behauptete, einige der dort gefundenen Beweise ließen das lokale ukrainische Rote Kreuz in einem sehr verdächtigen Licht erscheinen. Der Aktivist teilte mit, das Büro verfüge über medizinische Unterlagen für mehr als 1.000 Kinder, in denen "gesunde Organe" anstelle von medizinischen Diagnosen oder Therapien vermerkt seien. Wladimir Taranenko fügte noch hinzu, dass es sich bei einigen der im Büro entdeckten Papiere um Anleitungen zum Gebrauch von Waffen handele, auch in einem für Kinder bestimmten Format.
In dem Video war mindestens ein militärisches Handbuch zu sehen. Es handelte sich um einen Ausdruck der Schrift "Practical Military Ordnance Identification" von Thomas Gersbeck, einem pensionierten Techniker der US-Marine, für die Beseitigung von Sprengstoffen. Dies ist ein Praxishandbuch, in dem beschrieben wird, wie man nicht explodierte Munition identifiziert und auf sichere Weise damit umgeht.
Taranenko betonte, dass die Ermittler der DVR die Aktivitäten der Gesellschaft aufklären würden. Das russische Untersuchungskomitee erklärte wiederum, es werde das Video einer Liste von Beweisen hinzufügen, die ihm bereits zu mutmaßlichen Verbrechen Kiews vorliegen.
Mariupol ist eine wichtige Hafenstadt in dem Gebiet, das die DVR als ihr Hoheitsgebiet bezeichnet. Sie wurde während der laufenden Militärkampagne von russischen und DVR-Kräften befreit. Weder die ukrainische Abteilung noch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz äußerten sich bislang zu den Vorwürfen.
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