Die Iranische Revolutionsgarde (IRGC) hat im Persischen Golf zwei griechische Öltanker festgesetzt. Die Schiffe hätten maritime Vorschriften missachtet, hieß es auf dem IRGC-Webportal am Freitagabend. Griechenland protestierte auf das Schärfste und sprach von einem Akt der Piraterie.
Beobachter vermuten hinter der Aktion einen Vergeltungsakt. Jüngst war in griechischen Gewässern ein russischer Tanker mit iranischem Öl festgesetzt worden. Aus Protest dagegen wurden am Freitag bereits Geschäftsträger der griechischen und Schweizer Botschaft ins Außenministerium einbestellt. Die Schweiz vertritt in Teheran auch die Interessen der USA.
Das griechische Außenministerium bestellte am Freitag nun den iranischen Botschafter ein. Es sei Protest eingelegt worden, teilte ein Sprecher mit und betonte: "Diese Aktionen sind praktisch Piraterie."
Griechenland forderte die sofortige Freilassung der Besatzungen. Den Schiffen solle die Weiterfahrt erlaubt werden. Diese Aktionen hätten "sehr negative Auswirkungen" auf die griechisch-iranischen Beziehungen, so das Außenministerium.
Nach Angaben aus Athen hatte die Besatzung eines Hubschraubers der iranischen Kriegsmarine am Freitag das griechische Schiff "Delta Poseidon" in internationalen Gewässern rund 22 Seemeilen vor der Küste Irans betreten. Auch ein zweites griechisches Schiff sei gestoppt worden, und die Besatzung sei festgenommen worden, teilte das griechische Außenministerium mit.
Athen habe alle zuständigen internationalen Organisationen über die Zwischenfälle informiert und alle griechischen Bürger aufgerufen, Reisen nach Iran zu vermeiden, hieß es weiter. Auch seien alle griechischen Schiffe, die sich in der Region des Persischen Golfes bewegten, benachrichtigt worden.
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(rt/dpa)