WEF-Gründer Schwab: Krieg wird politische und wirtschaftliche Landschaft neu gestalten

Auf dem diesjährigen Treffen des WEF in Davos erklärte WEF-Gründer Klaus Schwab mit Blick auf den Ukraine-Konflikt, dass "dieser Krieg wirklich ein Wendepunkt in der Geschichte ist". Auffällig in diesem Jahr: Zahlreiche Länder entsandten keine hochrangigen Regierungsvertreter.

Am Montag beginnen die Verhandlungen im Rahmen des Weltwirtschaftsforums WEF in Davos. Es ist die erste globale Veranstaltung des Gremiums seit dem Beginn der Pandemie. Zum Davos-Forum werden rund 2.500 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erwartet, die über den Verlauf der aktuellen Lage diskutieren werden. Der Ukraine-Krieg, der Wiederaufbau nach der Pandemie, der Klimawandel, die Inflation, die Lebensmittelpreise und der Einsatz von Technologien der vierten industriellen Revolution werden die bestimmenden Themen des Treffens sein.

In seiner Begrüßungsrede erklärte WEF-Gründer Klaus Schwab mit Blick auf die Geschehnisse in der Ukraine, dass "dieser Krieg wirklich ein Wendepunkt in der Geschichte ist und unsere politische und wirtschaftliche Landschaft in den kommenden Jahren neu gestalten wird". Zudem stehe die Welt "am Ende der schwersten Gesundheitskatastrophe der letzten hundert Jahre – COVID-19".

"Und wir müssen unsere Widerstandsfähigkeit gegen ein neues Virus oder möglicherweise andere Risiken, die wir auf der globalen Agenda haben, stärken."

Er fügte hinzu, dass die Zukunft "von uns gestaltet wird". Dafür müsse man jedoch als Teilnehmer einer größeren Gemeinschaft handeln und man müsse zusammenarbeiten.

Vertreter der Russischen Föderation waren in diesem Jahr aufgrund des Konflikts in der Ukraine nicht in Davos erwünscht. Von deutscher Seite nahmen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis90/Die Grünen) teil. EZB-Chefin Christine Lagarde und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) werden ebenfalls anwesend sein.

Auffällig am diesjährigen Treffen in Davos ist jedoch, dass ganz große Namen fehlen: US-Präsident Joe Biden wird nicht anreisen, auch Vertreter der US-Regierung werden nicht anwesend sein. Lediglich eine Auswahl an Parlamentsvertretern nimmt am Treffen in Davos teil. Ähnliches gilt für China: Weder der chinesische Staatschef Xi Jinping noch hochrangige Vertreter der chinesischen Regierung werden nach Davos kommen.

Zahlreich vertreten waren jedoch Vertreter der Ukraine, die sich für ein härteres Vorgehen gegen Russland aussprachen. So forderte der ukrainische Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko die totale Isolation Russlands. "Der Krieg wird so lange dauern, wie die Welt Handel mit Russland treibt", so Klitschko. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij forderte in einer Videoansprache noch schärfere Sanktionen gegen Russland. Er forderte ausländische Unternehmen auf, sich nach dem Ende des Krieges am Wiederaufbau der zerstörten ukrainischen Städte zu beteiligen.

Wie CNN unter Berufung auf den Kongressabgeordneten Michael McCaul berichtet, soll die chinesische Delegation auf dem WEF nach der Rede des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij nicht applaudiert und dann den Raum verlassen haben.

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