Rund die Hälfte der 54 Abnehmer von russischem Gas sollen bereits Rubelkonten bei der Gazprombank eröffnet haben, um im Rahmen des neuen Bezahlungssystems Gaslieferungen zu erhalten. Dies erklärte der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak am 19. Mai. Es handele sich um eine erzwungene Maßnahme der russischen Behörden, die darauf abziele, die Sicherheit der russischen Exporterlöse zu gewährleisten. Weiter hieß es:
"Es ist bekannt, dass heute verschiedene Maßnahmen der europäischen Behörden und der Vereinigten Staaten zu Risiken in Bezug auf die Exporteinnahmen führen. Wenn wir also dazu übergehen, in der Landeswährung zu zahlen, verringern sich diese Risiken. Und dies ist der wichtigste Grundsatz."
Nowak fügte hinzu, dass insgesamt rund 54 Unternehmen verschiedener Größe russisches Gas kauften. Etwa die Hälfte von ihnen habe nun bereits Konten bei der Gazprombank eröffnet, um im Rahmen der neuen Regelung zu zahlen:
"Meinen Angaben nach hat etwa die Hälfte davon bereits spezielle Konten bei unserer bevollmächtigten Bank eröffnet, und zwar Fremdwährungs- und Rubelkonten, um den Eingang von Fremdwährungseinnahmen und deren Umrechnung in Rubel sowie die Bezahlung des gelieferten Gases in Rubel sicherzustellen."
Weiter betonte der stellvertretende Ministerpräsident, dass die europäischen Länder nicht von heute auf morgen auf Öl und Gas aus Russland verzichten können:
"Es gibt Erklärungen, dass sie auf russisches Öl und Gas verzichten werden. Nicht sofort, aber in einer gewissen Perspektive, denn es ist unmöglich, darauf sofort zu verzichten, da wir einen ziemlich großen Anteil am europäischen Energiemarkt haben. Wir decken etwa 40 Prozent des Gasverbrauchs in Europa und etwa 20 bis 25 Prozent des Angebots an Erdöl und Erdölprodukten."
Zudem brachte Nowak in Erinnerung, dass solche Erklärungen der EU-Länder auch für Erdölprodukte zu einem Anstieg der Preise auf den globalen Energiemärkten führen. Nowak fügte hinzu, dass die russische Seite in den kommenden Tagen die endgültige Liste der ausländischen Unternehmen einsehen werde, die ihre Gaslieferungen in Rubel bezahlen werden.
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