Russisches Verteidigungsministerium: Ukraine setzte Giftwolke frei, Kramatorsk bedroht

Das russische Verteidigungsministerium hat mitgeteilt, dass die Ukraine am Montag eine mit einer Tonne Ammoniumnitrat verstärkte Landmine gezündet hat. Die russische Seite sieht darin eine Provokation, um Russland des Einsatzes chemischer Waffen zu beschuldigen.

Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation hat am Abend Journalisten erklärt, dass die ukrainischen Spezialeinheiten in der Nähe des Ortes Masanowka eine mit bis zu einer Tonne Ammoniumnitrat verstärkte Landmine gezündet hätten. Hierdurch sei eine Giftwolke entstanden, die eine Höhe von etwa einem Kilometer erreicht. Derzeit bewege sich die Giftwolke aufgrund der Windverhältnisse in Richtung der Großstadt Kramatorsk.

In der Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums heißt es: 

"Das ukrainische Regime setzt seine Praxis der Provokationen fort, um die russischen Streitkräfte des angeblichen Einsatzes von Giftstoffen zu beschuldigen. Heute um 13.35 Uhr zündeten ukrainische Spezialeinheiten auf einem Bauernhof eineinhalb Kilometer nordwestlich des Dorfes Masanowka einen mit bis zu einer Tonne Ammoniumnitrat verstärkten Zünder."

Dazu stellte das Verteidigungsministerium ein offensichtlich von einer Überwachungsdrohne aufgenommenes Video zur Verfügung, das die Zündung und den Beginn der Ausbreitung der Wolke festgehalten haben soll. 

Schon am 11. Mai soll der ukrainische Geheimdienst SBU in der Nähe des Dorfes Dolgenkoje in der Region Charkow eine ähnliche Provokation durchgeführt haben: Um die russische Armee des Einsatzes chemischer Waffen zu beschuldigen, habe der SBU einen Tankwagen mit Düngemitteln, vermutlich Ammoniumnitrat, zur Explosion gebracht. Das Ministerium in Moskau erinnerte daran, dass "Russland wiederholt vor solchen Provokationen des Kiewer Regimes gewarnt hat".

Ammoniumnitrat wird einerseits insbesondere zur Herstellung von Düngemitteln verwendet, ist aber andererseits auch ein potenzieller Sprengstoff. Russland vernichtete seine Chemiewaffenarsenale unter internationaler Kontrolle bis zum Jahr 2017 und verfügt nach eigenen Angaben über keine chemischen Waffen mehr. 

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