US-Geheimdienstchefin: Putin bereitet sich auf einen langen Krieg vor

Washington ist der Ansicht, dass der russische Präsident Wladimir Putin sich auf einen langen Konflikt in der Ukraine vorbereitet. Ein Sieg Russlands im Donbass könnte möglicherweise nicht das Ende des Krieges bedeuten, so eine hochrangige US-Geheimdienstmitarbeiterin.

Russlands Präsident Wladimir Putin werde den Krieg in der Ukraine nicht mit der Donbass-Kampagne beenden und sei entschlossen, eine Landbrücke zu dem von Russland kontrollierten Gebiet in der Republik Moldau einzurichten. Das verkündete die Direktorin der US-amerikanischen Intelligence Community Avril Haines am Dienstag.

Der US-Geheimdienst halte es für zunehmend wahrscheinlicher, dass Putin Russland komplett mobilisieren werde, einschließlich der Verhängung des Kriegsrechts. Putin zähle auf sein Durchhaltevermögen, um die westliche Unterstützung für die Ukraine zu zermürben. Haines erklärte:

"Unserer Einschätzung nach bereitet sich Präsident Putin auf einen längeren Konflikt in der Ukraine vor, in dessen Verlauf er auch Ziele jenseits des Donbass erreichen will."

Nach Ansicht der US-Geheimdienste sei Putins Entscheidung, die russischen Streitkräfte in der östlichen Donbass-Region zu konzentrieren, "nur eine vorübergehende Verlagerung", nachdem es ihnen nicht gelungen sei, Kiew im Norden einzunehmen.

Nach wie vor würden die russischen Streitkräfte beabsichtigen, Territorium an der Schwarzmeerküste zu erobern, unter anderem um die Wasserressourcen der Krim zu sichern, so die US-Geheimdienstchefin vor dem Streitkräfteausschuss des US-Senats. Sie betonte, dass die US-Sonderdienste Anzeichen dafür sehen würden, dass das russische Militär die Landbrücke nach Transnistrien verlängern wolle.

Transnistrien ist eine nach Unabhängigkeit strebende Region in Moldawien an der Südwestgrenze der Ukraine, in der nach einem Bürgerkrieg russische Friedenstruppen stationiert wurden.

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