Moskau werde sich für seine Militäroperation in der Ukraine keinen künstlichen Zeitrahmen setzen, um diese bis zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland am 9. Mai zu beenden, sagte der russische Außenminister Sergei Lawrow in einem Interview mit dem italienischen Fernsehsender Mediaset. Lawrow erklärte:
"Unsere Truppen werden ihre Handlungen nicht künstlich an irgendeinem bestimmten Datum festmachen, auch nicht am Tag des Sieges."
"Wir werden den 9. Mai feierlich begehen, so wie wir es immer tun", fügte der russische Außenminister hinzu. Ihm zufolge hängt das Tempo der russischen Militäroperation in der Ukraine in erster Linie "von der Notwendigkeit ab, die Risiken für die Zivilbevölkerung und für die russischen Truppen zu minimieren".
In dem Interview mit dem italienischen Fernsehsender, das auch von der russischen Nachrichtenagentur TASS verbreitet wurde, wies Lawrow zudem darauf hin, dass die Militäroperation vor allem darauf abziele, die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu gewährleisten und sicherzustellen, dass von der Ukraine aus keine Bedrohung für die Zivilisten und Russland ausgehe, "die mit Angriffswaffen und der Verbreitung von nationalsozialistischem Gedankengut zusammenhängt, das der Westen zu verharmlosen versucht".
Die USA und Kanada nannte Lawrow als jene westlichen Länder, die für die Ausbildung "neonazistischer Unterabteilungen" verantwortlich seien, die ihren Weg in die Reihen der ukrainischen Armee gefunden hätten. Aktuell gebe es Publikationen, "die bestätigen, dass Amerikaner und vor allem Kanadier eine führende Rolle dabei gespielt haben, ultraradikale, offen neonazistische Unterabteilungen für die Ukraine vorzubereiten".
Lawrow führte in dem Interview zudem an, dass sich seiner Meinung nach die NATO sowie die Europäische Union (EU) damit abgefunden hätten, dass Washington das Sagen habe. Er sei überzeugt, dass alle Länder der Meinung seien, dass man ausschließlich auf die USA hören solle. Lawrow ergänzte:
"Und sowohl die NATO als auch die Europäische Union haben sich damit abgefunden, dass ihr 'Hausherr' in Washington sitzt."
"Und in Washington haben sie beschlossen, dass die Welt nun monopolar sein muss, davon reden sie ständig", fügte Lawrow hinzu.
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