Elon Musk übernimmt Twitter

Twitter hat den Widerstand gegen eine Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk aufgegeben. Der Online-Dienst teilte am Montag mit, dass er sich mit Musk auf einen Deal verständigt hat. Twitter soll danach von der Börse genommen werden.

Der Tech-Milliardär Elon Musk kauft den Kurznachrichtendienst Twitter für rund 44 Milliarden Dollar (knapp 41 Milliarden Euro) auf. Wie das Unternehmen mitteilte, wird Musk 54,20 Dollar pro Twitter-Aktie zahlen. Am Montag hatte sich das Unternehmen mit Musk auf einen Deal verständigt. Twitter soll danach von der Börse genommen werden.

Der Milliardär unterbreitete das Übernahmeangebot für Twitter Anfang des Monats zum Preis von 54,20 Dollar pro Aktie, kurz nachdem er am 4. April einen Anteil von 9,2 Prozent an dem Unternehmen erworben hatte. Die Twitter-Aktien wurden damals unter 40 Dollar pro Aktie gehandelt. Jetzt liegt es an den Aktionären von Twitter, ob sie das Angebot annehmen wollen. In einer Erklärung, in der er den Kauf ankündigte, bezeichnete Musk die freie Meinungsäußerung als "Grundlage einer funktionierenden Demokratie" und Twitter als "digitalen Marktplatz, auf dem die für die Zukunft der Menschheit wichtigen Themen diskutiert werden":


"Ich möchte Twitter auch besser machen als je zuvor, indem ich das Produkt mit neuen Funktionen ausbaue, die Algorithmen als Open Source zur Verfügung stelle, um das Vertrauen zu erhöhen, die Spam-Bots zu besiegen und alle Menschen zu authentifizieren."

Der Vorstand von Twitter war jedoch ursprünglich nicht bereit, das Angebot anzunehmen, und erließ sogar einen Plan für Aktionärsrechte, der als "Giftpille" bekannt ist, um das Unternehmen vor einer seiner Meinung nach feindlichen Übernahme zu schützen. Der Verwaltungsrat führte daraufhin eine Gegenmaßnahme ein, bei der andere Aktionäre günstiger Anteile hinzukaufen können, sobald die Beteiligung eines Angreifers wie Musk 15 Prozent überschreitet. Zugleich behielt sich Twitter generell vor, einem Deal zuzustimmen. Anfang dieser Woche wurde jedoch bekannt, dass sich die Führungskräfte von Twitter für Gespräche für das Geschäft erwärmt hatten. Der 50-Jährige präsentierte in der vergangenen Woche Zusagen für Kredite über 25,5 Milliarden Dollar und will darüber hinaus Aktien im Wert von rund 21 Milliarden Dollar einbringen. Die Twitter-Aktien sind um über 35 Prozent gestiegen, seit Musk seine Übernahmepläne bekannt gegeben hat. Im frühen Handel am Montag lagen sie bei über 52 Dollar pro Aktie.

"Ich hoffe, dass selbst meine schlimmsten Kritiker auf Twitter bleiben, denn das ist es, was freie Meinungsäußerung bedeutet", twitterte Musk am Montag, als unbestätigte Berichte über den Verkauf in der Presse erschienen.

Musk, der mit über 81,5 Millionen Followern ein regelmäßiger Twitter-Nutzer ist, ist berühmt für seine Tweets, von denen ihn einige jedoch in rechtliche Schwierigkeiten gebracht haben. Der Kauf von Twitter erfolgte kurz nachdem die US-Regulierungsbehörden angekündigt hatten, dass sie befugt sind, den Tesla-CEO wegen seiner Tweets vorzuladen, und einen Bundesrichter aufforderten, ihn nicht ohne Aufsicht twittern zu lassen. Daraufhin twitterte Musk, dass er "ernsthaft darüber nachdenkt", eine eigene Social-Media-Plattform aufzubauen. 20 Tage später machte er sein Angebot für Twitter.

Mehr zum Thema - Fast 50 Milliarden Dollar: Tech-Milliardär Musk prüft Übernahmeangebot von Twitter-Aktien