Weltweite Militärausgaben auf historischem Rekordniveau

Die weltweiten Militärausgaben steigen seit sieben Jahren kontinuierlich an und haben im Jahr 2021 mit über zwei Billionen US-Dollar einen historischen Rekordwert erreicht. Russland liegt dabei auf Platz fünf – hinter den USA, China, Indien und Großbritannien.

Die weltweiten Militärausgaben sind das siebte Jahr in Folge gestiegen und haben im Jahr 2021 den absoluten Höchstwert von 2,1 Billionen US-Dollar erreicht, wie aus einer vom Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstitut (SIPRI) am Montag veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht. Diego Lopes da Silva, Forscher am SIPRIerklärte diesbezüglich:

"Selbst während der wirtschaftlichen Rezession wegen der COVID-19-Pandemie erreichten die weltweiten Militärausgaben Rekordwerte."

Mit 801 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 gaben die USA mit Abstand die meisten Geldmittel für Militär aus – mehr als zweimal so viel wie China und Indien zusammen, die jeweils den zweiten und den dritten Platz belegen. Der Anteil von Militärausgaben am US-Bruttoinlandsprodukt betrug 3,5 Prozent. SIPRI hob hervor, dass der Anteil an Ausgaben für Forschung und Entwicklung im US-Militärbudget zwischen 2012 und 2021 um 24 Prozent gestiegen ist. "Die US-Regierung betonte wiederholt die Notwendigkeit, die technologische Überlegenheit des US-Militärs über strategische Konkurrenten zu erhalten", kommentierte SIPRI-Forscherin Alexandra Marksteiner.

China belegt mit Militärausgaben in Höhe von 293 Milliarden US-Dollar den zweiten Platz. Im Vergleich zum Jahr 2020 ist dieser Wert um 4,7 Prozent zum 27. Mal in Folge gewachsen. Die SIPRI-Experten führen diese Entwicklung auf die Steigerung von Militärausgaben in Japan und Australien zurück. Diese Staaten vergrößerten 2021 ihre Militärausgaben um 7,3 beziehungsweise 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf jeweils 54,1 und 31,8 Milliarden US-Dollar.

Russland schließt mit 65,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 die Top 5 der Länder mit den größten Militärausgaben. Nach Angaben von SIPRI erreichten die Ausgaben im Vorfeld des militärischen Einsatzes in der Ukraine 4,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und sind um 2,9 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 gestiegen. Gleichzeitig berichtete das Institut, dass ukrainische Militärausgaben seit dem Verlust der Krim an Russland im Jahr 2014 um 72 Prozent auf 5,9 Milliarden US-Dollar gestiegen waren.

Deutschland trägt laut SIPRI mit 56 Milliarden US-Dollar, die 1,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entsprechen, die dritthöchsten Militärausgaben in Mittel- und Westeuropa. Am 27. Februar hatte Bundeskanzler Olaf Scholz die Absicht verkündet, im Rahmen des Bundeshaushalts 2022 der Bundeswehr 100 Milliarden Euro an Sondervermögen bereitzustellen.

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