Der russische Präsident Wladimir Putin sei wie ein Krokodil, das an den Beinen der Ukraine kaue, sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Donnerstag zu Journalisten. "Es ist schwer vorstellbar, wie die Ukrainer mit Putin verhandeln können, wenn man bedenkt, dass es ihm an gutem Willen mangelt und er offensichtlich die Strategie verfolgt, so viel wie möglich von der Ukraine zu erobern, um dann vielleicht aus einer Position der Stärke heraus zu verhandeln oder sogar einen weiteren Angriff auf Kiew zu starten", sagte Johnson. Er fügte hinzu:
Wie kann man mit einem Krokodil verhandeln, wenn es dein Bein im Maul hat? Das ist die Schwierigkeit, vor der die Ukrainer stehen.
Er verstehe zwar nicht, wie Putin ein "gültiger Gesprächspartner" sein könne, doch dies sei etwas, was die Ukrainer selbst entscheiden müssten, so Johnson. In der Zwischenzeit versicherte er, dass das Vereinigte Königreich und seine NATO-Verbündeten Kiew weiterhin mit Geld und Waffen beliefern würden. Der Konsens der G7-Staats- und Regierungschefs in Bezug auf die Ukraine bestehe darin, "das Land weiterhin mit den Dingen zu versorgen, die es braucht, um sich zu verteidigen, vor allem mit Artillerie".
Wie Reuters berichtet, sagte Johnson, der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij sei zuversichtlich, russische Truppen aus der östlichen Donbass-Region vertreiben zu können. Die Halbinsel Krim werde die Ukraine aber wahrscheinlich nicht zurückerobern können.
Johnson war am Donnerstag nach Indien gereist, wo er den Premierminister des Landes Narendra Modi davon überzeugen will, den Kauf von Rohstoffen und Rüstungsgütern aus Russland einzustellen oder zumindest zu reduzieren. Indien hat bisher keine Sanktionen gegen Moskau verhängt.
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