Die Vereinigten Staaten werden "jeden Schritt" unternehmen, um sicherzustellen, dass China niemals in Taiwan einmarschieren wird. Das verkündete der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses Jake Sullivan am Donnerstag.
In seiner Rede auf der Konferenz des Economic Club in Washington deutete Sullivan an, dass Peking die Ereignisse in der Ukraine nach dem Beginn der russischen Militäroffensive im Februar "sorgfältig" betrachte, "um daraus Lehren zu ziehen, auch im Hinblick auf Taiwan".
Sullivan betonte, dass "die Situation mit der Ukraine und die Situation mit Taiwan nicht dieselbe" sei. Er unterstrich jedoch, dass US-Beamte in den letzten Wochen ihren Verbündeten und Partnern gesagt hatten, dass "so etwas in Europa, aber auch im indopazifischen Raum passieren" könne. Der Sicherheitsberater des Weißen Hauses hob hervor:
"Und es obliegt den verantwortungsbewussten Ländern der Welt, eine klare Botschaft zu senden, dass jede Art von Aggression inakzeptabel ist, egal wo sie stattfindet."
Auf die Frage, wie sich die US-Regierung im Falle einer chinesischen Invasion in Taiwan verhalten würde, antwortete Sullivan:
"Unsere offizielle Regierungspolitik ist, dass wir alle möglichen Schritte unternehmen werden, um sicherzustellen, dass dies niemals geschieht."
Seit 1949 ist Taiwan de facto unabhängig von Festlandchina, das die Insel jedoch stets als Teil seines Territoriums betrachtet und als abtrünnige Provinz ansieht.
Der chinesische Präsident Xi Jinping hatte zuvor betont, dass China nicht davor zurückschrecken würde, Gewalt gegen Taiwan anzuwenden, sollte die Insel mit 25 Millionen Einwohnern versuchen, die Beziehungen zu Peking zu kappen. Für die chinesischen Behörden ist eine friedliche Lösung jedoch offenbar weiterhin vorzuziehen.
Obwohl die USA Peking seit 1979 als einzige legitime Autorität in China anerkennen, unterhalten sie enge inoffizielle Beziehungen zu der Insel und unterstützen sie militärisch. Ende dieser Woche besuchte eine Delegation von US-Gesetzgebern Taipeh, sehr zum Ärger Pekings.
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