Innerhalb der kommenden fünf bis zehn Jahre ist für russisches Gas und Öl auf dem Weltmarkt kein Ersatz abzusehen. Dies behauptete Russlands stellvertretender Regierungsvorsitzender Alexander Nowak in einem Artikel, der in russischsprachiger Zeitschrift Energetitscheskaja politika (Energiepolitik) am Freitag erschien.
Nowak wies auf rekordartige Preissteigerungen für Öl und Gas hin und führte sie auf die antirussischen Sanktionen zurück. "In der gegenwärtigen Lage führen nicht einmal Handlungen, sondern schon Mitteilungen über einen Lieferstopp russischer Energieträger zu schlagartigen Preiserhöhungen auf dem Weltmarkt. Wenn aber die Welt nicht mit hypothetischen, sondern mit physischen Großeinschränkungen konfrontiert wird, können Brennstoffpreise bereits erreichte historische Maxima erheblich übersteigen", so der russische Vizepremier. Dabei beträfen die negativen Folgen vor allem diejenigen Länder, die Sanktionen initiierten.
Bei seiner Analyse des europäischen Energiemarktes räumte Nowak ein, dass eine Zunahme von Flüssiggaslieferungen aus den USA zu erwarten sei. Dennoch sei die Infrastruktur dafür unzureichend ausgebaut. Außerdem übersteige das von Russland gelieferte Gasvolumen die Lieferungen des US-amerikanischen Flüssiggases um ein Zehnfaches.
Die von Russland neulich aufgestellte Forderung, Gaslieferungen künftig in Rubel zu bezahlen, nannte Nowak logisch und objektiv begründet durch den Wunsch, "mit 100-prozentiger Garantie eine Bezahlung für gelieferte Güter zu erhalten". Käufern entstünden dadurch aber keine Nachteile: "Die Bedingungen für Käufer bleiben höchst komfortabel. Einige Käufer haben der Bezahlung des Gases in Rubel bereits zugestimmt, nun warten wir auf die Entscheidungen der restlichen Importeure."
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