Ab dem 1. April können die europäischen Länder russisches Gas nur noch in Rubel bezahlen, wie der russische Präsident Wladimir Putin bekannt gab. Der Staatschef unterzeichnete bereits ein entsprechendes Dekret über den Gashandel mit "unfreundlichen Ländern" in Rubel. Putin fügte hinzu:
"Niemand verkauft uns etwas umsonst. Und wir werden auch nicht aus Nächstenliebe handeln, d. h., bestehende Verträge werden beendet."
Die bestehenden Gaslieferverträge würden nun gestoppt, sollten Käufer aus "unfreundlichen Ländern" die neuen Zahlungsbedingungen nicht erfüllen, hieß es weiter. Interessenten müssen ein Bankkonto bei einer russischen Bank eröffnen und von dort aus russische Rubel erwerben und überweisen.
Putin bezeichnete diese Entscheidung als einen Schritt in Richtung finanzieller Souveränität Russlands. Der russische Staatschef setzt sich dafür ein, einen langfristigen Plan zur Steigerung des Handels in Rubel und den Währungen zuverlässiger Partner zu verfolgen.
Unmittelbar nach der Erklärung Putins überstieg der Gaspreis in Europa 1.450 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter. Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire betonte in diesem Zusammenhang, die G7 habe beschlossen, dass die Forderungen, Gas in anderen Währungen zu bezahlen, nicht akzeptiert würden. "Verträge müssen eingehalten werden", so Le Maire.
Zuvor erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow, dass die Bezahlung von russischem Gas in Rubel nicht direkt am 31. März beginnen werde. Dies sei ein langwieriger Prozess, hieß es. Auf die Frage, ob die neuen Zahlungsregeln für russisches Gas ab morgen für die Verbraucher gelten werden, sagte Peskow:
"Nein, absolut nicht. Wir haben doch bereits besprochen, dass Zahlung und Lieferung ein zeitlich gestreckter Prozess sind. Es geht nicht um etwas, das morgen geliefert wird und bezahlt werden muss."
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