"Letzten Monat kam der erste von den neuen Behörden entsandte afghanische Diplomat in Moskau an und erhielt die Akkreditierung in unserem Ministerium", sagte Sergei Lawrow am Donnerstag in China. Anlass der Begegnung waren internationale Gespräche über die Entwicklung in Afghanistan, an denen auch Vertreter der Nachbarstaaten, der USA und der seit August herrschenden Taliban-Regierung teilnehmen.
Lawrow forderte die internationale Gemeinschaft auf, aktiver mit der neuen afghanischen Regierung zusammenzuarbeiten. Laut dem Minister gelinge es der neuen Regierung trotz "mangelnder Führungserfahrung, finanzieller und wirtschaftlicher Beschränkungen, politischem und diplomatischem Druck seitens der USA und ihren Verbündeten, den Staat über Wasser zu halten".
Das Hauptproblem für die Anerkennung der Regierung in Kabul sei ihr "Mangel an Repräsentativität", so Lawrow. Die neuen Behörden sollten verschiedene ethnische Gruppen, nationale und religiöse Minderheiten und unterschiedliche politische Kräfte des Landes vertreten.
Im August 2021 übernahm die Taliban-Bewegung die Macht in Afghanistan, nachdem die USA und ihrer Verbündeten ihre Truppen nach zwanzigjähriger Besatzung in einer chaotisch verlaufenen Rückzugsaktion aus dem Land abgezogen hatten.
Mehr zum Thema - Zivile Opfer der US-Kriegsmaschine – Die alltäglichen Kriegsverbrechen des US-Militärs (Teil 1)