Polen weist wegen Spionage-Vorwürfen 45 russische Diplomaten aus – Moskau warnt vor Antwort

Polen hat die Ausweisung von 45 russischen Diplomaten verkündet. Warschau bezichtigt sie, unter Berufung auf Berichte der Nachrichtendienste, einer Spionagetätigkeit. Moskau nennt die Vorwürfe "unbegründet" und will auf den Schritt mit symmetrischen Maßnahmen reagieren.

Polen will 45 russische Diplomaten des Landes verweisen. Der russische Botschafter in Warschau, Sergei Andrejew, hat am Mittwoch den Empfang der entsprechenden Benachrichtigung bestätigt. Er teilte mit, dass die Diplomaten Polen demnach zu unterschiedlichen Fristen, aber nicht später als in fünf Tagen verlassen sollen.

Andrejew dementierte, dass der Schritt einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Polen und Russland bedeute. Er unterstrich jedoch, dass Moskau gemäß dem Gegenseitigkeitsprinzip mit einer Ausweisung von polnischen Diplomaten antworten werde. Zudem wies er die Vorwürfe der polnischen Seite als "unbegründet" zurück.

Zuvor hatte auch der Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärt, die Handlungen Polens würden "nicht unbeantwortet" bleiben. Damit kommentierte er gegenüber Journalisten Informationen in den Medien, dass Polen diesen Schritt plane. Es hieß, die Regierung in Warschau berufe sich dabei auf Berichte der polnischen Nachrichtendienste, laut denen die Diplomaten sich angeblich einer Spionagetätigkeit schuldig gemacht hätten.

Das polnische Außenministerium bestätigte ebenfalls, dass die Maßnahme keinen Abbruch der diplomatischen Beziehungen bedeute. Es teilte zudem mit, die Entscheidung sei nach einer Abstimmung der Handlungen mit den "Verbündeten" getroffen worden.

Mehr zum Thema - Polen will russisches Eigentum beschlagnahmen