Medienbericht: USA versuchen, Russlands Goldreserven einzufrieren

Während der Konflikt in der Ukraine weitergeht, spitzen sich die Entwicklungen, die die Krise vorantreiben, zu. Russland hat angekündigt, Gas in Rubel zu bepreisen. Und das US-Finanzministerium hat es nun auf die russischen Goldreserven abgesehen.

US-Finanzministerin Janet Yellen wird diese Woche mit einer überparteilichen Senatorengruppe zusammentreffen, um die Absicht zu erörtern, die Goldreserven Russlands in Höhe von 132 Milliarden US-Dollar einzufrieren. Dies berichtet die US-amerikanische Nachrichtenwebseite Axios. Ein Sprecher des US-Finanzministeriums sagte:

"Ministerin Yellen trifft sich regelmäßig mit Mitgliedern des Kongresses, um über die Gesetzgebung zu sprechen. Außerdem leisten Mitarbeiter des Finanzministeriums häufig technische Unterstützung bei Sanktionsgesetzen."

Der US-Senator Angus King aus dem Bundesstaat Maine behauptete, dass die Gesetzgebung bereits diese Woche im US-Senat beschlossen werden könnte. Ziel der Gesetzesvorlage sei es, Moskau die Möglichkeit zu entziehen, die Auswirkungen der westlichen Sanktionen auf seine Wirtschaft durch die Monetarisierung seiner großen Goldreserven abzumildern und den Kreml für sein militärisches Vorgehen in der Ukraine zu bestrafen. King erklärte:

"Russlands massive Goldreserven sind einer der wenigen verbliebenen Vermögenswerte, die Putin nutzen kann, um die Wirtschaft seines Landes vor einem noch stärkeren Absturz zu bewahren. Indem wir diese Reserven mit Sanktionen belegen, isolieren wir Russland noch weiter von der Weltwirtschaft und erschweren Putins immer kostspieligeren Feldzug."

Die US-amerikanischen Politiker, die hinter der Gesetzesinitiative stehen, glauben, dass Moskau Gold benutzt, um die Abwertung seiner nationalen Währung, des Rubels, zu verhindern. Washington ist besorgt, dass die riesigen Goldreserven es dem Kreml ermöglichen, hochwertige Währungen auf dem internationalen Markt zu kaufen.

Am 8. März hat dieselbe Gruppe von US-Senatoren einen Gesetzentwurf eingebracht, der dieses Schlupfloch in den Sanktionen, das den Russen den Handel mit Gold ermöglicht, schließen soll. Der Gesetzentwurf trägt den Titel "Stop Russian GOLD" (Stoppt die russische Regierung und die Oligarchen an der Einschränkung der Demokratie). Wenn der Gesetzentwurf angenommen wird, kann die US-Regierung sekundäre Sanktionen gegen jeden verhängen, der Gold verkauft oder kauft, das der russischen Zentralbank gehört.

Der russische Finanzminister Anton Siluanow hat bereits erklärt, dass Moskau durch die Sanktionen der USA und der EU Reserven im Wert von fast 300 Milliarden US-Dollar verloren hat. Russlands Außenminister Sergei Lawrow sagte, dass das Einfrieren des Vermögens der Zentralbank einem "Diebstahl" gleichkomme. Präsident Wladimir Putin bezeichnete die antirussischen Sanktionen als "totale unverhohlene Aggression" und "einen Krieg, der mit wirtschaftlichen, politischen und informationellen Mitteln geführt wird".

Mehr zum ThemaNord Stream 2 – Der wahre Grund für den Abscheu der US-Regierung