Die Leser der japanischen Ausgabe des Magazins Newsweek haben auf eine Videoansprache des ukrainischen Staatschefs Wladimir Selenskij an Mitglieder des US-Kongresses zur Lage in der Ukraine scharf reagiert.
Unter anderem verglich der ukrainische Präsident die russische Militäroperation in der Ukraine mit den Terroranschlägen vom 11. September in den USA und dem japanischen Angriff auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor. Viele Nutzer brachten die Meinung zum Ausdruck, dass ein solcher Vergleich unangemessen sei, und einige derjenigen, die zuvor Mitleid mit Kiew hatten, beschlossen, ihren Standpunkt zu ändern. Ein Leser äußerte seine Meinung detailliert:
"Frage: Warum musste Japan Pearl Harbor angreifen? Denn Amerika hatte ein ABCD-Belagerungsnetz um es herum aufgebaut, das Japan isolierte und es in den Krieg hineinziehen wollte. Dies lag im Interesse der USA."
Weiter wies der Leser darauf hin, dass die USA Russland dazu gezwungen hätten, in der Ukraine zu operieren. Aus der Geschichte des Krieges im Pazifik sollten Japaner Lehren ziehen, hieß es weiter. Ein anderer Leser unterstrich:
"Nun ist klar, dass Selenskij die Schlüsselfigur war, die Russland lange Zeit provozierte und in einen bewaffneten Konflikt hineinzog. Diese Rede von Selenskij vor dem Kongress hat gereicht."
Nach Ansicht der japanischen Leser werden viele Menschen in Japan den ukrainischen Präsidenten wegen seiner Äußerungen über Pearl Harbor nicht mehr unterstützen. Überdies hätte er schon vor diesen Äußerungen nicht unterstützt werden dürfen.
Der Angriff auf Pearl Harbor hatte zum Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg geführt. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hatte Washington eine Militäroperation in Afghanistan gestartet, die 20 Jahre später mit der US-Flucht aus dem Land und der Machtübernahme durch die Taliban endete.
Kiew macht keinen Hehl daraus, dass es die Vereinigten Staaten und die NATO in den Konflikt in der Ukraine hineinziehen will, und fordert ständig die Einrichtung einer Flugverbotszone. Die westlichen Staats- und Regierungschefs ihrerseits sprechen davon, dass der Luftraum wegen der Gefahr eines Dritten Weltkriegs nicht geschlossen werden kann, liefern aber weiterhin Waffen an Kiew.
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