Huthi-Rebellen besetzen strategisches Gebiet

Der jemenitische Bürgerkrieg tobt seit 2014. Die saudische Intervention in den Krieg begann ein Jahr später. Doch der Westen hat sich bisher kaum für diesen Krieg interessiert, in dem schon Hunderttausende umgekommen sind.

Kämpfer der jemenitischen Huthi-Miliz haben am Donnerstag die Kontrolle über das strategisch wichtige Viertel al-Hathera im Bezirk Harad übernommen, wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf jemenitische Medien berichtete. Zuvor hatten sie sich einen heftigen Schusswechsel mit von den Saudis unterstützten Kämpfern geliefert.

Den lokalen Quellen zufolge übernahmen die Huthi-Kämpfer auch die Kontrolle über ein Militärlager in dem Gebiet, in dem saudische Söldner sudanesischer Herkunft untergebracht waren.

Einen Tag zuvor hatten die Huthis ballistische Raketen auf einen Militärstützpunkt der von Saudi-Arabien geführten Koalition im nordöstlichen Gouvernement Haddscha abgefeuert und dabei zehn sudanesische Soldaten getötet. Eine anonyme lokale Quelle in den Huthi-Verbände erklärte:

"Die Raketen trafen die Einheiten der sudanesischen Truppen, die Teil der von Saudi-Arabien geführten Koalition sind, im Gouvernement Haddscha nahe der Grenze zu Saudi-Arabien."

Dabei seien im Bezirk Midi insgesamt zehn sudanesische Soldaten getötet und mehr als 25 verletzt worden. Nach Angaben des jemenitischen Fernsehsenders al-Masirah flogen saudische Flugzeuge acht Luftangriffe auf den Bezirk Harad in Haddscha. Auch der Bezirk Hayran sei von saudischen Jets bombardiert worden.

Sechs Luftangriffe wurden demnach auch auf das Wüstengebiet al-Adschascher in der Nähe der südlichen saudi-arabischen Region Nadschran geflogen. Über mögliche Opfer und das Ausmaß der Schäden gab es zunächst keine Angaben.

Saudisch geführte Kampfjets flogen außerdem vier Angriffe auf die Bezirke al-Dschuba und Wadi al-Ubaida in der zentraljemenitischen Provinz Ma'rib sowie vier Luftangriffe auf ein Gebiet im Bezirk At Tuhayat im westlichen Gouvernement Hudaida.

Saudi-Arabien hatte seine militärische Intervention in den jemenitischen Bürgerkrieg im März 2015 zusammen mit einer Reihe von Verbündeten und mit Waffen- und Logistikunterstützung durch die USA und mehrere westliche Staaten begonnen. Ziel war es, die von Riad unterstützte Regierung wieder an die Macht zu bringen und die Huthis zu zerschlagen, die in weiten Teilen des Jemens die Kontrolle übernommen hatte.

Hunderttausende Jemeniten fielen dem Krieg und der saudischen Intervention bereits zum Opfer. Weitere Hunderttausende sind vom Hungertod bedroht. Zuletzt konnten die Huthi-Rebellen eine Reihe von Siegen über ihre Kontrahenten vermelden.

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