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Pentagon eröffnet Hotline mit Moskau

Washington und Moskau haben einen Heißen Draht zwischen ihren Militärs eingerichtet. Die Direktverbindung soll Missverständnisse oder Unfälle vermeiden, die zu einem Krieg zwischen Moskau und der NATO führen könnten.
Pentagon eröffnet Hotline mit Moskau© Getty Images / PM Images

Das US-amerikanische und das russische Militär haben eine direkte Verbindung zur Konfliktvermeidung eingerichtet, um zu verhindern, dass sich Missverständnisse oder Unfälle zu einem Krieg zwischen Moskau und der NATO ausweiten. Dies bestätigte das Pentagon am Donnerstag. Ein hochrangiger Vertreter des US-Verteidigungsministeriums erklärte am Donnerstag in einer Pressekonferenz:

"Die Vereinigten Staaten verfügen über eine Reihe von Kanälen, um kritische Sicherheitsfragen mit den Russen während eines Notfalls oder einer Notsituation zu erörtern."

"Das Verteidigungsministerium hat am 1. März eine Dekonfliktschaltung mit dem russischen Verteidigungsministerium eingerichtet, um Fehleinschätzungen, militärische Zwischenfälle und eine Eskalation zu verhindern."

Einen ähnlichen Kommunikationskanal nutzten Moskau und das Pentagon bereits im Syrienkonflikt, wo Russland seit Ende 2015 auf Einladung von Damaskus einen Anti-Terror-Einsatz durchführt und sich dabei gelegentlich mit den US-Streitkräften überschneidet, die ohne internationales Mandat im Land operieren.

Das US European Command werde für die US-amerikanische Seite der Hotline zuständig sein, so der Pentagonvertreter. Die Ankündigung erfolgte einen Tag, nachdem Schweden – das kein NATO-Mitglied ist – russische Flugzeuge beschuldigt hatte, in seinen Luftraum über den Gotland-Inseln in der Ostsee eingedrungen zu sein.

Anfang dieser Woche erklärte das Pentagon Reportern, es wolle einen direkten Kanal zum russischen Militär einrichten, da mehr US- und NATO-Truppen an die Ostgrenzen des Bündnisses verlegt würden. Allein die USA haben in den vergangenen Wochen mehrere Tausend Soldaten nach Polen, Rumänien und in die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen entsandt.

Während US-Präsident Joe Biden den militärischen Einsatz Russlands in der Ukraine verurteilte und weitreichende wirtschaftliche und kulturelle Sanktionen verhängte, die Russland langfristig lähmen sollen, betonte das Weiße Haus, dass es keine Pläne gebe, US- oder NATO-Truppen in der Ukraine kämpfen zu lassen.

Russische Truppen wurden vergangene Woche im Rahmen einer militärischen Sonderoperation zur Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine sowie zum Schutz der Volksrepubliken Donezk und Lugansk und der nationalen Sicherheitsinteressen Russlands in das russische Nachbarland entsandt. Kiew hat Moskau eine unprovozierte Offensive vorgeworfen.

Die EU, die USA und weitere Länder haben mit beispiellosen Sanktionen reagiert, die sich gegen die russische Wirtschaft und mehrere ausgewählte hochrangige Beamte richten. Die militärische Sonderoperation Russlands wurde von der Vollversammlung der Vereinten Nationen mehrheitlich verurteilt.

Mehr zum Thema - Putin bekräftigt Ziel der Militäroperation in der Ukraine: Entnazifizierung und Entmilitarisierung

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.