Der republikanische US-Senator Lindsay Graham ruft auf Twitter zur Ermordung des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf. Grahams Tirade folgte auf die Nachricht von einem Brand in Europas größtem Kernkraftwerk, den die Ukraine auf "russischen Beschuss" zurückführte.
Zwar nennt Graham Putin nicht beim Namen und sagte auch nicht, wie genau er erwartet, dass das russische Volk ihn "ausschalten" soll, doch lassen seine historischen Parallelen zu Brutus und Graf Stauffenberg wenig Raum für Interpretationen. Marcus Iunius Brutus war ein römischer Politiker, der Julius Cäsar verriet und ermordete, unsterblich gemacht durch die angeblich letzten Worte des Kaisers: "Auch du, mein Sohn?" Trotz aller politischen Unterschiede war Cäsar eine Art väterlicher Freund für Brutus gewesen. Claus von Stauffenberg hingegen war ein deutscher Offizier, der für sein gescheitertes Attentat auf Adolf Hitler bekannt wurde.
Der Botschafter der Russischen Föderation in den USA, Anatoli Antonow, hat die Äußerungen Grahams inzwischen verurteilt und von staatlichen Organen der USA eine offizielle Erklärung dazu verlangt. Auf Facebook schrieb Antonow:
"Mir ist Angst und Bange um das Schicksal der Vereinigten Staaten mit solch unverantwortlichen und unprofessionellen Politikern an ihrer Spitze. Wir fordern eine offizielle Erklärung und eine scharfe Verurteilung der kriminellen Äußerungen dieses Amerikaners.
Ich finde die Aussage des amerikanischen Politikers inakzeptabel und empörend. Das Ausmaß der Russophobie und des Hasses gegenüber Russland in den Vereinigten Staaten ist unübersehbar. Schwer zu glauben, dass ein Senator aus einem Land, das seine moralischen Werte als 'Leitstern' für die gesamte Menschheit predigt, es sich leisten kann, zum Terrorismus aufzurufen, um Washingtons Ziele auf der internationalen Bühne zu erreichen."
In der Nacht zum Donnerstag brach in einem Gebäude in der Nähe des Kernkraftwerks Saporoschskaja mit sechs Reaktoren ein Feuer aus, woraufhin die ukrainischen Behörden russische Truppen beschuldigten, die Nuklearanlage "beschossen" zu haben.
Moskau hatte die internationalen Atomaufsichtsbehörden am Dienstag darüber informiert, dass die russischen Streitkräfte das Gebiet um das Kraftwerk gesichert hätten und es normal funktioniere. Die russischen Behörden haben noch nicht auf den jüngsten Vorwurf reagiert.
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