US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat sich gegen die Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine ausgesprochen. Dies könne unweigerlich zu einem Krieg zwischen den Atommächten führen, so Austin.
In einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview mit dem Nachrichtensender NBC bestätigte der Pentagon-Chef, dass eine Flugverbotszone für die USA keine Option sei. Austin steht mit seiner Aussage im Einklang mit Erklärungen des US-Präsidenten Joe Biden, der ausgeschlossen hatte, dass US-amerikanische Truppen direkt in den Konflikt eingreifen würden.
Austin sagte in dem Interview:
"Präsident Biden hat deutlich gemacht, dass die US-Truppen in der Ukraine nicht gegen Russland kämpfen werden, und wenn man eine Flugverbotszone einrichtet, muss man natürlich russische Flugzeuge angreifen, um die Flugverbotszone durchzusetzen. Und das würde uns wiederum in einen Krieg mit Russland führen."
Während der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij am Montag die Vereinigten Staaten und die NATO aufforderte, die Kontrolle über "bedeutende Teile" des Luftraums seines Landes zu übernehmen, um die russischen Luftoperationen zu stören, hat Washington gezögert, dieser Aufforderung nachzukommen. Bei einem Briefing Anfang dieser Woche wies auch die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, auf die Risiken hin, die mit der Durchsetzung einer Flugverbotszone verbunden sind:
"Das wäre definitiv eskalierend und würde uns möglicherweise in einen militärischen Konflikt mit Russland bringen. Das ist etwas, was der Präsident nicht tun möchte."
Der britische Premierminister Boris Johnson schloss sich dieser Haltung an und erklärte, dass die aktive Beteiligung an einem Konflikt mit Russland ein großer Schritt sei, der von keinem Mitglied des NATO-Bündnisses in Erwägung gezogen werde, und dass eine Flugverbotszone "einfach nicht auf der Tagesordnung" stehe.
Nichtsdestotrotz liefern westliche Staaten weiterhin jede Menge Waffen, um die ukrainischen Streitkräfte bei der Abwehr des russischen Vormarsches zu unterstützen. Darunter Stinger-Flugabwehrraketen aus den USA und Deutschland – was einen Bruch mit der langjährigen Politik Berlins darstellt, niemals Waffen in ein aktives Konfliktgebiet zu schicken.
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