In Australien wurde die Ausstrahlung des Nachrichtensenders RT ausgesetzt. Das teilte der australische Betreiber von TV-Kabelnetzen und TV-Satelliten Foxtel in einem Schreiben an die Geschäftsführung mit. Über dessen Netze und Satelliten wurde das Fernsehprogramm von RT in Australien bislang verbreitet. Nach letzten Angaben versorgt Foxtel etwa 3,8 Millionen Kunden.
Verbannt wird RT auch aus dem Streamingdienst Flash, der zum selben Konzern gehört.
Damit hat sich Foxtel dem Druck gebeugt, "die russischen Sender" aus dem Programm zu nehmen. Bis zuletzt hatte sich das Unternehmen geweigert, diesen Schritt zu gehen, selbst nachdem das konkurrierende Unternehmen Special Broadcasting Service (SBS) in dieser Woche angekündigt hatte, sowohl RT als auch den russischen Privatsender NTV aus seinen Netzen zu verbannen.
Zur Rechtfertigung seiner Entscheidung berief sich SBS auf Reaktionen der "russischsprachigen Diaspora" in Australien auf die Ereignisse in der Ukraine.
Dieser radikale Schnitt in Australien ist bislang präzedenzlos. Im Zusammenhang mit der russischen Intervention in der Ukraine werden auch in Europa zunehmend Stimmen laut, die ein vollständiges Verbot von RT und auch von RT DE fordern. So hat die Association of European Journalists (Verband Europäischer Journalisten) in einer Erklärung ihres Generalsekretärs Edward Steen am Freitag die Abschaltung und das Verbot aller RT-Programme in ganz Europa gefordert.
Dabei bekommt Edward Steen in seiner Erklärung die einfachsten Fakten nicht wahrheitsgetreu zusammen. So behauptet er, dass Deutschland RT bereits verboten hätte, und dies, nachdem Moskau die Deutsche Welle aus Russland "vertrieben" hätte.
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