Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi hat die jüngste Entscheidung Russlands, die vor fast acht Jahren selbst erklärte Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk – die die USA als Teil der Ukraine ansehen – anzuerkennen, mit der deutschen Expansionspolitik Nazi-Deutschlands unter Führung Adolf Hitlers verglichen.
"Dies ist ein sehr bösartiger Schachzug von Wladimir Putin", sagte Pelosi in einer Rede am Mittwoch und beschrieb den russischen Präsidenten als "einen KGB-Mann, der aufgrund der Ausbeutung seines eigenen Volkes wahrscheinlich der reichste Mann der Welt ist".
"Jedes Mal konnte man ihn sagen hören: 'Nun, sie gehören zu uns, das sind wir, sie sollten zu uns zählen.' Jetzt sagen sie: 'Wir müssen reingehen, weil sie Teil der NATO sein wollen.' Das, meine Freunde, ist unsere Gegenwart", fuhr Pelosi fort. "Dies ist das Sudetenland, und das ist es, was die Leute dort sagten."
Pelosis Erwähnung des Sudetenlandes war offenbar eine Anspielung auf die deutsche Annexion des Sudetenlandes – deutschsprachiger Gebiete in der ehemaligen Tschechoslowakei – durch Adolf Hitler im Jahr 1938 als Ergebnis des Münchner Abkommens zwischen Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien. Danach folgte eine faktische Annexion dieses gesamten Landes durch Nazi-Deutschland.
Die Volksrepubliken Donezk und Lugansk hatten Russland in getrennten Schreiben vom Mittwoch offiziell um militärische Unterstützung gebeten, weil "die militärische Aggression des ukrainischen Regimes" zugenommen habe. In seinem Schreiben beschuldigte Denis Puschilin, Chef der Donezker Volksrepublik, die Ukraine, einen "Völkermord" an Zivilisten in der Region zu begehen. Im Vorfeld der Anerkennung des Donbass durch Moskau hatten sich die Republiken und Kiew gegenseitig des verstärkten Beschusses entlang der Kontaktlinie beschuldigt, wobei die ukrainische Regierung bestritt, einen Plan zur militärischen Rückeroberung dieser Gebiete zu verfolgen.
Die zwei Volksrepubliken hatten 2014 ihre Unabhängigkeit von der Ukraine erklärt. Moskau weigerte sich zunächst lange Zeit, sie anzuerkennen, und wurde so zu einem der Garanten des Protokolls von Minsk (Minsk I) von 2014 und 2015 des Abkommens von "Minsk II", die den Weg für eine langfristige Lösung zwischen Kiew und den abtrünnigen Gebieten hätten ebnen sollen.
Der Kreml warf der Ukraine vor, sich nicht an diese Vereinbarungen gehalten zu haben, und erklärte diese Woche seine "längst überfällige" Anerkennung der Republiken in der Ostukraine.
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