Ukraine meldet Cyberangriff, Aktien fallen

Normalerweise würde sich niemand außerhalb der Ukraine dafür interessieren, ob dortige Webseiten funktionieren oder nicht. Aber im Augenblick genügt eine DDoS-Attacke auf ukrainische Regierungsseiten, um die Börsen weltweit in Schreck zu versetzen.

Heute wurden aus der Ukraine Ausfälle auf mehreren Regierungswebsites gemeldet. Der Internet-Überwachungsdienst NetBlocks bestätigte diese. "Das Außenministerium, das Verteidigungsministerium, das Innenministerium, der Sicherheitsdienst der Ukraine und die Webseite des Kabinetts wurden gerade von Netzunterbrechungen getroffen; der Vorfall scheint mit kürzlich erfolgten DDoS-Angriffen übereinzustimmen."

Eine DDoS-Attacke ist eine gleichzeitige Anfrage an eine Webseite von vielen verschiedenen Rechnern, die zu einer Überlastung führt.

Im Gefolge dieser Information sank am Nachmittag der DAX an der Frankfurter Börse und beendete den Tag schließlich mit einem Minus von 0,42 Prozent. Insgesamt betragen die Verluste des DAX durch die Ukraine-Krise inzwischen 800 Punkte oder etwas mehr als sechs Prozent.

Auch die US-Börsen, an denen die Meldung zur Eröffnung eintraf, reagierten. Futures auf den S&P sowie der Kurs des Rubels im Verhältnis zum Dollar fielen und die Ölpreise stiegen. Die Kursentwicklung hat sich mittlerweile wieder normalisiert.

Inzwischen meldet NetBlocks, dass nicht nur Regierungsseiten betroffen waren:

"Auch die Privatbank, die größte private Bank der Ukraine, und Oschadbank, die staatliche Sparkasse, wurden neben den Regierungsseiten getroffen."

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