Die US-Marine bestätigte am Dienstag, dass ein Hubschrauber in den Morgenstunden auf der Pacific Missile Range Facility – ein an der Westküste der Hawaii-Insel Kaua'i gelegener Raketenstartplatz – abgestürzt ist. Die Mitteilung erfolgte im Rahmen einer Erklärung, die der Associated Press (AP) vorliegt. Den Absturz hat demnach niemand überlebt. Das National Transportation Safety Board (NTSB), eine unabhängige US-Verkehrsbehörde, die sich mit der Aufklärung von Unglücksfällen im Transportwesen befasst, teilte in einem Tweet mit, dass die Behörde den Absturz des Hubschraubers Sikorsky S-61N untersuche.
Die US-Marine erklärte außerdem, dass der Hubschrauber von der Croman Corporation betrieben worden sei, die laut Angaben der Webseite der Firma "auf Flüge mit Sikorsky S-61-Flugzeugen" spezialisiert ist und zum Zeitpunkt des Absturzes eine Trainingsübung auf dem Gelände unterstützte. Das Unternehmen führt regelmäßig Aufträge für die US-Marine aus, wie der US-Sender ABC aus einer Mitteilung der Firma zitierte.
Auf der US-Webseite Military Times heißt es, dass der Sikorsky S-61N zu den Hubschraubern gehöre, die zwischen 1959 und 1980 von Sikorsky Aircraft gebaut wurden. Der Fluggerätehersteller gehört mittlerweile zum führenden Rüstungshersteller Lockheed Martin. Der Sikorsky S-61N war ursprünglich für die Beförderung einer beträchtlichen Nutzlast an Fracht oder Passagieren ausgelegt. Weiter heißt es im Artikel, dass das Hubschraubermodell für den Einsatz über Wasser optimiert worden sei, zum Beispiel zur Unterstützung von Bohrinseln. Laut Military Times wurden unterschiedliche Modelle des Hubschrauber-Typs in allen Zweigen des US-Militärs eingesetzt.
Das Gelände im wüstenartigen Westen von Kaua'i ist nach Angaben der US Navy die weltweit größte, mit Instrumenten ausgestattete Anlage für zeitgleiche Operationen zu Boden, in der Luft und im Wasser, heißt es bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Nach Angaben der US-Marine umfasst sie über 1.100 Quadratmeilen an instrumentiertem Unterwasserbereich und über 42.000 Quadratmeilen an kontrolliertem Luftraum. Die AP berichtete, dass der Raketenstützpunkt regelmäßig Schauplatz von Waffentests und anderen militärischen Übungen sei.
Die Ursache des Unfalls ist noch nicht bekannt sowie Informationen darüber, ob es sich bei den vier Verstorbenen um Zivilisten oder Militärangehörige handelt. Ihre Namen wurden seitens des US-Militärs noch nicht veröffentlicht, wie die Webseite USA Today berichtete.
Weiter heißt es, dass der Hubschrauberabsturz vom Dienstag sich in die Meldungen mehrerer anderer Unfälle jüngeren Datums einreihe, die sich in den letzten Tagen in den USA ereignet hatten. Ein Hubschrauber stürzte demnach am 19. Februar in der Nähe eines belebten Strandabschnitts von Miami, Florida, in den Atlantik. Stunden später am selben Tag stürzte ein Polizeihubschrauber in die Newport Bay in Kalifornien, wobei ein Beamter getötet und ein weiterer schwer verletzt wurde. Zwei Hubschrauber der Nationalgarde von Utah stürzten ebenfalls am Dienstagmorgen während einer Übung im Little Cottonwood Canyon, Utah, ab, wie US-Behörden mitteilten. Dabei wurde niemand verletzt.
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