Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hat am Montag in einem Interview mit dem serbischen Sender Pink TV erklärt, dass sein Land nach der Anerkennung der Volksrepubliken des Donbass durch Russland noch höherem Druck als jemals zuvor aus dem Westen ausgesetzt sein werde, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Serbien stehe vor einer schwierigen Situation:
"Es gibt jetzt viele Herausforderungen politischer, sicherheitspolitischer und wirtschaftlicher Art. Der politische Druck wird größer denn je sein. Allein das, was ich in den letzten drei Tagen erlebt habe, bestätigt meine Aussage. Ich habe verschiedene Arten von Druck erlebt, aber das, was ich in den letzten drei Tagen erlebt habe und was folgt, wird … nicht einfach sein."
Vučić sei "natürlich beunruhigt". Er habe schon Anrufe erhalten, womit er jedoch nicht sein Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron meine. Gestern besprachen sie sich laut offiziellen Angaben zur Situation in Osteuropa und im Westen des Balkans.
Dem serbischen Präsidenten zufolge hat die Anerkennung der Volksrepubliken durch Russland weitreichende Konsequenzen:
"Ich glaube, dass sich die Weltordnung auf diese Weise verändert."
Serbiens Verpflichtung zum Frieden und seine abschreckenden Kräfte müssten jetzt stärker denn je sein.
"Niemand kann vorhersagen, wie sich jemand verhalten wird. Was uns betrifft, so muss unser Engagement für den Frieden fest sein. Als Oberbefehlshaber habe ich den Befehl erteilt, jederzeit bestmöglich vorbereitet zu sein. Im politischen Sinne müssen wir viel arbeiten. Frieden ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Deshalb müssen wir hart daran arbeiten, die Sicherheit zu gewährleisten."
Das serbische Staatsoberhaupt habe einen Befehl an die Armee und die Polizeikräfte gegeben, jederzeit gut vorbereitet zu sein und weiterhin in Ausrüstung und Waffen zu investieren.
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