Deutsch-Russische Auslandshandelskammer warnt vor Firmenabwanderung aus Russland

Die Bedrohung Russlands durch die NATO und deren Verbündete geht auch an den deutsch-russischen Geschäftsbeziehungen nicht spurlos vorbei. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl deutscher Firmen in Russland um fast die Hälfte zurückgegangen.

Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) hat vor einer weiteren Abwanderung deutscher Firmen aus Russland angesichts zahlreicher Unwägbarkeiten gewarnt. Das berichtet die Junge Welt vorab am Montag bereits online. Die Anzahl der deutschen Unternehmen sei dort bereits 2021 um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, wie die AHK am Montag mitteilte. Insgesamt seien zu Jahresbeginn 2022 noch 3.651 Firmen mit deutscher Beteiligung in Russland registriert.

Der Vorstandsvorsitzende der AHK und Delegierte der Deutschen Wirtschaft in Russland, Matthias Schepp sagt dazu:

"Die Kriegsangst rund um die Ukraine-Krise, drohende neue Sanktionen und diskriminierende Zwangstests für Topmanager und Ingenieure stellen ein massives Risiko und Ärgernis dar."

Falls nicht bald Lösungen gefunden werden, "die das Geschäftsklima stabilisieren", sei klar, dass 2022 noch mehr Firmen "die Koffer packen" werden.

Dabei geht diese negative Entwicklung bereits seit über zehn Jahren vonstatten: Von ihrer Höchstzahl im Jahr 2011 mit damals 6.300 Unternehmen ist die Anzahl deutscher Firmen in Russland mittlerweile um insgesamt 42 Prozent gesunken. Einen Lichtblick gebe es dennoch: So würden deutsche Firmen nach wie vor hohe Milliardensummen im größten Flächenland der Erde investieren, und zugleich sei die Zahl der Mitglieder der AHK in den vergangenen fünf Jahren von 800 auf 1.050 angewachsen.

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