Laut einem Bericht der Washington Post behaupten US-Beamte, sie hätten Beweise dafür, dass Russland einen Plan entwickelt hat, um einen Vorwand für einen Einmarsch in die Ukraine zu schaffen. Demnach solle den ukrainischen Streitkräften fälschlicherweise ein Angriff angelastet werden, der nicht nur in der Ostukraine, sondern auch in Russland Opfer fordern könnte. Die Details des angeblichen Plans stammen von den US-Geheimdiensten und werden voraussichtlich am Donnerstag von der Biden-Administration der Öffentlichkeit bekannt gegeben. Dies teilten dem Bericht zufolge vier mit der Angelegenheit vertraute Personen mit.
Die angebliche Operation, die die Vereinigten Staaten aufdecken wollen, beinhalte die Ausstrahlung von Bildern ziviler Opfer in der Ostukraine – und möglicherweise jenseits der russischen Grenze – für ein breites Publikum. Damit solle Empörung gegen die ukrainische Regierung erzeugt und ein Vorwand für eine Invasion geschaffen werden, so zwei der Informanten. Unklar sei jedoch, ob die Opfer echt oder vorgetäuscht seien, sagte ein US-Beamter. Laut der Washington Post behauptet die mit dem vermeintlichen Plan vertraute Person, er sei von russischen Sicherheitsdiensten formuliert worden und befinde sich in einem fortgeschrittenen Stadium der Vorbereitung.
Der Plan steht im Zusammenhang mit anderen Plänen, die von westlichen Geheimdiensten "aufgedeckt" wurden. Dazu gehörten die Platzierung russischer Saboteure in der Ostukraine und ein weiterer angeblicher Plan, der auf Behauptungen der britischen Regierung zurückgeht. Deren Ziel sei jeweils, die ukrainische Regierung zu destabilisieren und eine pro-russische Figur an der Spitze des Landes zu installieren, so die Beamten. Die angeblichen Pläne "hängen natürlich alle zusammen", der jüngste Plan ziele jedoch auf "eine spezielle Operation, die einen potenziellen Vorwand schaffen soll", sagte ein US-Beamter. Wie die übrigen Informanten auch, konnte der Beamte keine Belege für das angebliche Komplott liefern, beharrt jedoch darauf, über die Angelegenheit unterrichtet worden zu sein. Da es sich um angeblich "sensible Geheimdienstinformationen" handle, sprachen die Beamten nur unter Bedingung der Anonymität.
Das Weiße Haus hatte wiederum erklärt, die Vereinigten Staaten hätten keine Hinweise darauf, dass Putin eine Invasion beschlossen habe. Es gebe lediglich "Beweise für eine fortgeschrittene Planung der russischen Regierung". Die USA und die NATO werfen Russland seit Monaten vor, einen Überfall auf die Ukraine zu planen. Russland wies dies wiederholt zurück. Seinerseits fordert Moskau von Washington und dem westlichen Militärbündnis schriftliche Garantien, dass sich die NATO nicht weiter nach Osten ausdehnen wird.
Erst vor knapp zwei Wochen hatte ein Sprecher der Streitkräfte der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk gegenüber RT im Interview unter Berufung auf angebliche Geheimdienstberichte erklärt, dass es die Ukraine sei, die eine Operation unter "falscher Flagge" plane (RT DE berichtete). Er erklärte, ebenfalls ohne Beweise zu liefern, dass die Kommandos der ukrainischen Streitkräfte planen, bei der Mission die Uniformen russischer Spezialeinheiten sowie lokaler Kämpfer zu tragen.
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