Britischer Flugzeugträger "in Bereitschaft für Einsatz" – falls "Lage in Ukraine eskaliert"

Berichten zufolge hat Großbritannien den Flugzeugträger der Royal Navy "HMS Prince of Wales" für den Fall einer "Eskalation der Lage in der Ukraine" in Bereitschaft versetzt. Auch schnelle Jets, weitere Kriegsschiffe und Militärspezialisten könnten entsandt werden.

Berichten zufolge hat Großbritannien den Flugzeugträger der Royal Navy "HMS Prince of Wales" für den Fall einer "Eskalation der Lage in der Ukraine" in Bereitschaft versetzt. Der 65.000 Tonnen schwere Flugzeugträger der Queen-Elizabeth-Klasse wurde kürzlich zum Flaggschiff der NATO ernannt. Er soll im nächsten Jahr an der Spitze der maritimen Einsatzkräfte der Allianz in der Arktis, der Ostsee und im Mittelmeer stehen.

Die HMS Prince of Wales verließ Portsmouth am 12. Januar, als Teil einer dreiwöchigen Einarbeitungszeit für ihre neue Aufgabe. Die NATO hat Russland in den letzten Wochen immer wieder vorgeworfen, tausende von Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen zu haben. Russland weist die Vorwürfe zurück. Der Kapitän der HMS Prince of Wales, Steve Higham, erklärte, seine Besatzung sei sich "der Herausforderung durch Russland absolut bewusst und bereit, bei Bedarf zu handeln."

Der britische Premierminister Boris Johnson erwäge den Berichten zufolge eine Verdoppelung der Truppen, die zur "Verstärkung der europäischen Grenzen" eingesetzt werden sollen. Er erklärte, dies sei "eine klare Botschaft an den Kreml", dass "wir ihre destabilisierenden Aktivitäten nicht dulden werden."

Auch schnelle Jets, Kriegsschiffe und Militärspezialisten könnten den Berichten zufolge "zum Schutz der NATO-Verbündeten" entsandt werden. Großbritannien hat bereits über 800 Militärangehörige in Estland stationiert. Eine leichte Kavallerieschwadron mit etwa 150 Mann befindet sich zudem in Polen.

Die britische Zeitung Telegraph berichtete, dass sich diese Zahl verdoppeln könnte, während Apache-Hubschrauber auf dem Balkan eingesetzt und ein Zerstörer vom Typ 45 sowie ein Patrouillenschiff zur Überwachung des Schwarzen Meeres entsandt werden könnten. Eine zusätzliche Staffel der Royal Air Force werde möglicherweise auch nach Zypern verlegt, um den bulgarischen und rumänischen Luftraum zu überwachen.

Johnson wird voraussichtlich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen und Anfang dieser Woche in die Krisenregion reisen. Eine zweite Reise zu Treffen mit NATO-Mitgliedern sei für Anfang März geplant.

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