Wladimir Wassiljew, der Fraktionsvorsitzende von Einiges Russland, der mitgliederstärksten Partei in der Staatsduma, hat verkündet, die Partei habe einen Appell an die Staatsführung gerichtet, mit Lieferungen von Militärgütern in den Donbass zu beginnen. Dort, im Südosten der Ukraine, liegen die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk. Wassiljew wörtlich:
"Wir haben uns zu diesem Thema beraten und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir die Menschen nicht der Willkür der Regierung in Kiew überlassen dürfen."
In diesem Zusammenhang appellierte Einiges Russland an die russische Führung, die Republiken mit der Lieferung von Militärgütern zu unterstützen. Diese würden zur Abschreckung einer Aggression benötigt, hieß es weiter. Darüber hinaus rief die Partei dazu auf, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.
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Laut Wassiljew habe Russland lange darauf gewartet, dass "in Washington eine vernünftige Lösung triumphierе." Das aber sei nicht geschehen. Der Westen, so der Fraktionsvorsitzende, spreche weiterhin von Sanktionen und Waffenlieferungen in das Konfliktgebiet:
"Das Szenario, das der kollektive Westen in der Ukraine demonstriert, ähnelt einer Rückkehr zum Nazismus und Banderaismus. Das können wir nicht dulden. Wir sind sehr besorgt um den Schutz des Lebens der russischen Bürger und Heimatgenossen, die in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk leben."
Die selbsternannten Republiken begrüßten ihrerseits den Vorschlag der russischen Partei. Der Präsident der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, erklärte:
"Wir würden jede Entscheidung zur Unterstützung der Republiken begrüßen, um einer drohenden Aggression aus der Ukraine zu widerstehen."
In Anbetracht der "beispiellosen Lieferungen" tödlicher Waffen, der Entsendung von Ausbildern und Militärpersonal aus westlichen Ländern in die Ukraine sei eine solche Entscheidung Russlands ein logischer Schritt. Denn die Sicherheit der im Donbass lebenden russischen Bürger sei zunehmend bedroht. Und die Lage in der Nähe der russischen Grenzen werde offensichtlich destabilisiert.
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