Großmanöver "Neptune Strike 2022" im Mittelmeer – US Flugzeugträger unter NATO-Kommando

Seit dem 24. Januar patrouillieren die Schiffe des NATO Naval Striking and Support Forces Command und der US-Flugzeugträger USS Harry S. Truman im Rahmen des Manövers "Neptune Strike" im Mittelmeer. Das stehe aber nicht im Zusammenhang mit der Lage in der Ukraine.

Zeitgleich mit der Meldung über die Versetzung der NATO Response Force (NRF) in erhöhte Alarmbereitschaft begann das Großmanöver "Neptune Strike" im Mittelmeerraum. Voraussichtlich bis zum 4. Februar 2022 soll die vom Flugzeugträger USS Harry S. Truman angeführte Übung die Schlagkraft der NATO-Seestreitkräfte demonstrieren. Einen Zusammenhang mit der eskalierenden Lage in der Ukraine schloss John Kirby, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, explizit aus:

"Die Übung selbst ist nicht auf Szenarien ausgelegt, die im Zusammenhang mit der Ukraine eintreten könnten. Es handelt sich vielmehr um eine maritime NATO-Übung, um (…) ein breites Spektrum an maritimen Fähigkeiten zu testen, die wir weiter verbessern wollen."

Die Übung "Neptune Strike" befinde sich seit 2020 in der Planungsphase. Jedoch räumte der Sprecher gegenüber Reportern ein, dass die europäische Ungewissheit über Russlands Absichten in der Ukraine den Entscheidungsvorgang über die Fortführung des Manövers doch stark beeinflusst hat. Das US-Verteidigungsministerium setze sich zudem weiterhin für die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine ein.

Nach Angaben der NATO auf Twitter ist es das erste Mal seit dem Ende des Kalten Krieges, dass eine vollständige US-Flugzeugträgergruppe unter das Kommando der NATO gestellt wird, um sowohl die Einsatzbereitschaft des Bündnisses als auch die Verteidigung und den Schutz der Bündnispartner zu gewährleisten.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg begrüßte den Start des Großmanövers als "starkes Zeichen der transatlantischen Einheit":

"Die NATO wird immer tun, was notwendig ist, um alle Verbündeten zu schützen und zu verteidigen."

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