Moskau warnt Washington: Missachtung der russischen Forderungen könnte schwerwiegende Folgen haben

Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat seinen US-Kollegen Antony Blinken bei gemeinsamen Gesprächen in Genf vor schwerwiegenden Konsequenzen gewarnt, falls Washington die Sicherheitsbedenken Russlands ignoriert.

Wie es aus dem russischen Außenministerium am Freitagabend hieß, habe man Blinken "eindeutig übermittelt", dass ein Ignorieren der legitimen Bedenken Russlands in Bezug auf die militärische Erschließung der Ukraine durch die USA sowie die Konzentration der NATO-Streitkräfte in der Nähe der russischen Grenzen "schwerwiegendste Folgen" haben würde. Die Konsequenzen könnten jedoch vermieden werden, wenn "Washington positiv auf die Entwürfe der Abkommen über Sicherheitsgarantien reagiert", die Moskau nächste Woche erwarte.

Währenddessen sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, dass US-Präsident Joe Biden "keine abwartende Haltung einnimmt". Die Vereinigten Staaten seien bereit, der Ukraine militärische Hilfe zu leisten. Psaki kündigte an, dass die USA der Ukraine Hubschrauber des Typs Mi-17 aus russischer Produktion übergeben werden. "Wir haben den US-Kongress kürzlich über unsere Absicht informiert, Hubschrauber des Typs Mi-17 zu liefern. Ich würde also nicht sagen, dass der Präsident abwartet", sagte Psaki. Biden hatte zuvor angedeutet, dass angedrohte Sanktionen der NATO vom Ausmaß eines potenziellen russischen Einmarsches abhängen könnten. So sei zwischen einer kleinen Invasion und einem richtigen Einmarsch zu unterscheiden. Später stellte er jedoch klar, dass jeder Grenzübertritt russischer Truppen in die Ukraine als Einmarsch gewertet werde.

Nach dem Treffen in Genf hatte Sergei Lawrow erneut Befürchtungen des Westens zurückgewiesen, dass Russland einen Einmarsch in die Ukraine plane. Russland bedrohe niemanden und überfalle kein Land, sagte er.

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