Während der Reise in die Ukraine hat Außenministerin Annalena Baerbock ihre Sorge hinsichtlich der humanitären Lage im Südosten des Landes zum Ausdruck gebracht und den Wunsch geäußert, den von den Kiewer Truppen kontrollierten Teil der Donbass-Region zu besuchen. Die Regierung der selbsternannten Republik Lugansk freute sich offensichtlich nicht über die Ankündigung der Ministerin.
Die Pressesprecherin der Lugansk-Delegation bei den Minsker Verhandlungen, Maria Kowschar, warf Baerbock eine "einseitige Vorgehensweise" in Bezug auf den Friedensprozess im Ostukraine-Konflikt vor und lud sie in den Donbass-Teil jenseits der Trennlinie ein:
"Im Zusammenhang mit dem von der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock angekündigten Besuch in der Region auf der von der Ukraine kontrollierten Seite laden das Außenministerium der Volksrepublik Lugansk und die Delegation der LPR bei den Minsker Verhandlungen Frau Baerbock ein, sich auch mit der Situation auf der anderen Seite der Trennlinie bekannt zu machen."
Kowschar erklärte, Kiew verletze regelmäßig das Waffenstillstandsregime und lehne Gespräche zu neuen Gefangenenaustauschen und zur Eröffnung neuer Übergangsposten ab. Die deutsche Außenministerin solle daher auch einen Eindruck gewinnen, womit die Einwohner der selbsternannten Republiken konfrontiert sind.
"So ein Besuch stellt eine gute Möglichkeit dar, eine einseitige Vorgehensweise zu vermeiden. Es ist wichtig, mit eigenen Augen alles zu sehen, was die Einwohner vom Donbass unter Umständen der ständigen militärischen Aggression seitens der Ukraine überleben müssen."
Am 17. Januar hatte die deutsche Außenministerin die Ukraine besucht. Zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij äußerte sie die Hoffnung auf ein baldiges Treffen im Normandie-Format. Im Vorfeld der Gespräche hatte Baerbock für eine Lösung der Ukraine-Krise die Wichtigkeit dessen betont, "den Normandie-Prozess wieder mit Leben zu füllen und endlich bei der Umsetzung der Minsker Vereinbarungen voranzukommen."
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