Während Leiter der diplomatischen Delegationen, hochrangige iranische Beamte und Vertreter der E3 (Großbritannien, Frankreich und Deutschland) in der achten Verhandlungsrunde um den Atomdeal kurzzeitig eine Pause einlegten, gingen Iran und China den Fragen der bilateralen strategischen Partnerschaft mit hochrangigen Delegationen nach.
Auf Einladung des chinesischen Staatsrats und des Außenministers Wang Yi kamen in dieser Woche der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu sowie der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian zu einem Besuch nach China.
"China und Iran unterstützen sich gegenseitig entschlossen in den Kernfragen", hatte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Wang Wenbin angekündigt.
Bei dem Treffen zwischen Amir-Abdollahian und seinem chinesischen Amtskollegen ging es auch um den aktuellen Stand des 25-jährigen strategischen Kooperationsprogramms zwischen beiden Ländern. Das Abkommen zur Weiterentwicklung der iranisch-chinesischen Beziehungen wurde am 27. März 2021 in Teheran von den Außenministern Chinas und Irans unterzeichnet und war auch eine Reaktion auf Sanktionen der USA. Laut einem Bericht der chinesischen Global Times kritisieren beide Länder das Sanktionssystem als "Rechtsprechung mit dem langen Arm".
"In diesem Zusammenhang begrüßt Iran die globale Entwicklungsinitiative Chinas und schlägt für deren Umsetzung einen Mechanismus der Zusammenarbeit für eine ausgewogene Entwicklung vor. Die Gruppe der Freunde der Globalen Entwicklungsinitiative, die auf Anregung Chinas bei den Vereinten Nationen gebildet wurde, könnte den Kern dieser Zusammenarbeit bilden", schrieb Amir-Abdollahian selbst in einem am Donnerstag veröffentlichten Artikel.
Gemäß dem strategischen Plan wird China im Zeitrahmen von 25 Jahren 400 Milliarden Dollar in die iranische Wirtschaft investieren, im Gegenzug gewährleistet Teheran die kontinuierliche Versorgung mit iranischem Öl. Darüber hinaus legt das Abkommen die Grundzüge der bilateralen Zusammenarbeit in den Bereichen Politik, Kultur, Sicherheit, Verteidigung sowie in regionalen und internationalen Angelegenheiten für die nächsten 25 Jahre fest.
"In den bilateralen Beziehungen gibt es eine gute Koordinierung und Vielfalt in verschiedenen Fragen, und wir haben in verschiedenen Bereichen sehr gute Fortschritte gemacht, die den Interessen beider Seiten entsprechen", sagte Amir-Abdollahian zu der Zusammenkunft.
Die Außenminister der vier Golfstaaten Saudi-Arabien, Kuwait, Oman und Bahrain sowie der Generalsekretär des Golf-Kooperationsrates (GCC), Nayef bin Falah al-Hajrah, beendeten erst am Freitag ihren fünftägigen Besuch in China. Dabei ging es unter anderem um die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen China und dem GCC. Anfang Februar kommt der russische Präsident Wladimir Putin zu einem offiziellen russisch-chinesischen Gipfel nach China.
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