US-Militär- und Luftfahrtbeamte waren kurzzeitig davon überzeugt, dass ein nordkoreanischer Raketenstart Anfang dieser Woche eine Bedrohung für das "Heimatland" darstellen könnte, berichtete CNN. Die ersten Messwerte wurden jedoch bald als ungenau zurückgewiesen.
Kurz nachdem Pjöngjang am Montag im Rahmen eines Waffentests eine Hyperschallrakete vor seiner Ostküste abgefeuert hatte, reagierten das US Northern Command (Nordkommando), das Northern American Aerospace Defense Command (Nordamerikanisches Kommando zur Luft- und Raumfahrtverteidigung, NORAD) und die Federal Aviation Administration (Bundesluftfahrtbehörde, FAA) so, als hätte es sich bei dem Start um einen Angriff gehandelt. Sie versuchten herauszufinden, ob die Munition US-Territorium erreichen könnte.
Pentagon-Beamte "hatten kein gutes Gefühl für ihre Leistungsfähigkeit", sagte ein mit dem Vorfall vertrauter Gesetzgeber am Donnerstag gegenüber CNN und nannte das Missgeschick "hässlich".
Obwohl das Militär schnell feststellte, dass die Waffe keine Bedrohung darstellte – schließlich stürzte sie ins Meer zwischen China und Japan, Tausende von Kilometern von den US-Grenzen entfernt –, verhängte die FAA als Vorsichtsmaßnahme ein 15-minütiges Flugverbot für zahlreiche Flüge an der US-Westküste.
Die Behörde teilte am Dienstag mit:
"Als Vorsichtsmaßnahme hat die FAA die Abflüge an einigen Flughäfen entlang der Westküste vorübergehend unterbrochen. Die FAA ergreift regelmäßig Vorsichtsmaßnahmen. Wir überprüfen den Prozess rund um diesen Bodenstopp, wie wir es nach allen derartigen Ereignissen tun."
Pentagon-Sprecher John Kirby erklärte später gegenüber Reportern, dass die Flugverbote Teil des normalen Koordinations- und Kommunikationsprozesses" zwischen Verteidigungs- und Luftfahrtbehörden seien. Er fügte aber hinzu, dass einige Entscheidungen getroffen wurden, die wahrscheinlich nicht hätten getroffen werden müssen.
Der Raketenstart war der zweite Pjöngjangs im Jahr 2022 und hat Washington zu Vergeltungsmaßnahmen veranlasst. Die USA forderten die Vereinten Nationen vor Kurzem auf, zusätzliche Sanktionen für sechs nordkoreanische Raketenstarts seit September letzten Jahres zu verhängen. Unabhängig davon verhängte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen sechs Nordkoreaner, einen russischen Staatsangehörigen und ein russisches Unternehmen mit der Begründung, sie seien in das "Massenvernichtungswaffenprogramm" Pjöngjangs verwickelt.
Daraufhin kündigte die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) eine "härtere und bestimmte Reaktion" an und beschuldigte die USA, "die Situation auf der koreanischen Halbinsel absichtlich zu eskalieren", ohne jedoch zu sagen, welche Maßnahmen sie ergreifen würde.
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