Kasachstans Präsident Qassym-Schomart Toqajew hat am Mittwoch ein hartes Durchgreifen der Sicherheitskräfte während der landesweiten Proteste angekündigt. Die Teilnehmer der Demonstrationen bezeichnete er als Verschwörer, die einen durchdachten Aktionsplan hätten und "finanziell motiviert" seien. Bei den Unruhen im Land seien Polizisten getötet und verletzt worden, sagte Toqajew, nannte aber keine genauen Zahlen.
Der Staatschef versicherte, dass er sich in der Hauptstadt des Landes, Nur-Sultan, aufhalte und sie nicht verlassen werde. Der Politiker versprach, in naher Zukunft Vorschläge für die "politische Transformation" Kasachstans vorzulegen.
Toqajew gab außerdem bekannt, dass er das Amt des Vorsitzenden des Sicherheitsrats übernommen habe. Dieses hatte zuvor Ex-Präsident Nursultan Nasarbajew inne. "Als Staatsoberhaupt und fortan auch als Chef des Sicherheitsrats beabsichtige ich, so hart wie möglich zu agieren", sagte er.
Zu Beginn des Jahres kam es in zwei Städten des Landes zu Protesten gegen eine Verdoppelung der Preise für Flüssiggas an den Tankstellen. Als Konsequenz ordneten die Behörden Preissenkungen an. Viele Demonstranten gaben sich damit nicht zufrieden und forderten zudem den Rücktritt der Regierung. Regierungschef Askar Mamin legte schließlich am Mittwochmorgen sein Amt nieder. Die Proteste breiteten sich jedoch auch auf andere Städte aus. In Almaty, der größten Stadt und ehemaligen Hauptstadt des Landes, kam es am 4. und 5. Januar zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften, die Polizei setzte Gas und Blendgranaten ein. Auf den Straßen waren Tausende Menschen unterwegs. In Videos waren Explosionsgeräusche und Schüsse zu hören. Zu sehen waren ausgebrannte Autos und zerstörte Scheiben von Kiosken und Gaststätten. Medien berichteten, dass das Internet sowie das Telefonnetz abgeschaltet worden waren.
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