Berichte über Massaker in Myanmar: Dorfbewohner brutal hingerichtet

Mehr als 30 Menschen sollen in einem Dorf in Myanmar Opfer von Militärgewalt geworden sein. Ihre verbrannten Leichen wurden aufgefunden. Die Organisation "Save the Children" vermisst zwei ihrer Mitarbeiter. Auch Kinder sollen unter den Opfern sein.

Nach einem Putsch im Februar herrschen Gewalt und Chaos in Myanmar. Die Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wurde entmachtet und sitzt derzeit in Haft. Lokale Einheiten kämpfen gegen die neue Militärregierung. Immer wieder kommt es zu blutigen Zusammenstößen. 

In dem Dorf Mu So der Gemeinde Hpruso soll es nun zu einem Massaker mit mindestens 35 Opfern gekommen sein. Die Beobachtungsstelle "Myanmar Witness" (Myanmar Zeuge) spricht davon, dass unter den Opfern auch Frauen und Kinder seien. 

Die Menschenrechtsgruppe "Karenni Human Rights Group" berichtet, es handelt sich bei den Opfern um Dorfbewohner, die versucht hatten, vor dem Militär zu fliehen. Ihre Leichname wurden verbrannt aufgefunden. Auch die Hilfsorganisation "Save the Children" vermisst zwei ihrer Mitarbeiter. Ihr Fahrzeug soll in Brand gesetzt worden sein. Nach Angaben von "Save the Children" gibt es 38 Opfer. 

Ein Mitglied der Widerstandsgruppe der Region berichtet: 

"Wir fanden einige verbrannte Leichen mit auf dem Rücken gefesselten Händen. Unsere Leute wurden brutal getötet. Die Zivilisten wurden hier kollektiv verbrannt."

Medien in Myanmar berichten darüber hinaus, dass zehn Dorfbewohner festgenommen wurden. Darunter sollen sich auch Kinder befinden. Als Mitglieder einer paramilitärischen Truppe versuchten deren Verhaftung zu verhindern, wurden diese gefesselt und erschossen. 

Die Militärregierung bestätigte, dass es am 24. Dezember einen Zusammenstoß zwischen ihnen und Rebellen gab. Soldaten hätten versucht, verdächtige Fahrzeuge anzuhalten, daraufhin fielen Schüsse. Bei Protesten gegen die Junta wurden Berichten zufolge mehr als 1.300 Demonstrationsteilnehmer getötet und über 10.000 festgenommen.

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