Wer sich in Serbien impfen lassen möchte, dem steht eine ganze Palette an Impfstoffen zur Auswahl – vom BioNTech/Pfizer-Vakzin des deutschen Unternehmens und seines US-amerikanischen Partners über den chinesischen Sinopharm bis hin zu dem russischen Sputnik V.
Das russische Vakzin, vom Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau entwickelte, wird inzwischen auch in Serbien selbst produziert. Seit dem Produktionsstart Anfang Juni seien am staatlichen Torlak-Institut für Virologie in der Hauptstadt Belgrad fast zwei Millionen Dosen von Sputnik V hergestellt worden.
Dies teilte nun der serbische Minister Nenad Popović, zuständig für Innovation und technologische Entwicklung, mit.
Serbien war eines der ersten Länder weltweit, das mit der Herstellung von Sputnik V in russischer Lizenz begonnen hatte. Dies sei laut Popović das Resultat einer Vereinbarung der Präsidenten Aleksandar Vučić und Wladimir Putin. Das serbische Volk sei "Russland und dem Präsidenten Putin dafür dankbar". Der serbische Minister erklärte weiter, dass demnächst in dem Westbalkan-Land "mindestens vier Millionen Dosen produziert werden".
Rund 47 Prozent der etwa sieben Millionen Einwohner Serbiens – ohne die abtrünnige Provinz Kosovo – gelten bislang als vollständig geimpft. Laut Popović hätten sich die meisten Serben für Sputnik V entschieden. Er fügte erläuternd hinzu:
"Die Bürger Serbiens haben großes Vertrauen in den Impfstoff Sputnik V. Sie glauben an seine hohe Sicherheit und Wirksamkeit, sodass sich die meisten Menschen in Serbien für dieses Vakzin entschieden haben."
Auch im benachbarten Bosnien-Herzegowina, im serbischen Landesteil Republika Srpska, kommt das russische Vakzin zum Einsatz.
Der Sputnik V war bereits im August 2020 als weltweit erster Impfstoff gegen das Coronavirus in Russland registriert worden und ist derzeit mittlerweile in knapp 70 Ländern mit einer Bevölkerungszahl von insgesamt knapp vier Milliarden Menschen zugelassen.
Bereits vor rund einem Monat kündigte Popović an, dass Serbien das Registrierungsverfahren auch für den russischen Impfstoff Sputnik Light eingeleitet habe und jenen auch für die Auffrischungsimpfungen einsetzen wolle. Demnach werde Belgrad demnächst auch einen Vertrag zur Bestellung von rund einer Million Dosen von Sputnik Light abschließen.
Neben dem russischen Vakzin plant Serbien auch, den chinesischen Impfstoff Sinopharm in Lizenz herzustellen. Die Produktion soll Anfang 2022 starten. Den Grundstein beim Bau einer chinesischen Fabrik in Belgrad hatte der serbische Präsident Aleksandar Vučić Anfang September gelegt.
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