Die USA, Nordkorea und China haben ihre Bereitschaft signalisiert, ein Friedensabkommen zu schließen, das den blutigen Koreakrieg von 1950 bis 1953 offiziell beenden würde.
Südkoreas Präsident Moon Jae-in verkündete die Nachricht am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem australischen Premierminister Scott Morrison in Canberra. Er äußerte sich vorsichtig optimistisch, dass eine offizielle Erklärung über das Ende des Krieges die Normalisierung der Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea vorantreiben könnte.
Offizielle Vertreter in Pjöngjang hatten jedoch Anfang September deutlich gemacht, dass jegliche Friedensgespräche davon abhingen, dass die USA zunächst ihre "feindliche Politik" gegenüber Nordkorea aufgeben. Nordkorea lehnt unter anderem die Präsenz von US-Truppen in Südkorea, die regelmäßigen gemeinsamen Militärübungen und die Sanktionen, die gegen den Norden wegen seines Raketen- und Atomprogramms verhängt wurden, ab.
In seiner Rede am Montag bestätigte Präsident Moon, dass Nordkorea diese Punkte weiterhin als Voraussetzung für Friedensgespräche ansieht. Die USA wiederum beharren darauf, dass Pjöngjang sein Atomwaffenprogramm aufgeben muss, bevor die Sanktionen aufgehoben werden können. Moon räumte ein, dass die Konfliktparteien derzeit "nicht in der Lage sind, sich zu einer Diskussion oder Verhandlung über die Erklärung zusammenzusetzen".
Im Oktober räumte der Nationale Sicherheitsberater von Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, ein, dass Washington und Seoul zwar "grundsätzlich übereinstimmen, was den Kern der strategischen Initiative angeht", aber beide Verbündete hätten möglicherweise immer noch "etwas unterschiedliche Auffassungen über die genaue Abfolge, den Zeitpunkt oder die Bedingungen für verschiedene Schritte".
Wie südkoreanische Medien unter Berufung auf diplomatische Quellen berichteten, sagte China, das den Norden im Krieg von 1950 bis 1953 unterstützte, zu, die Bemühungen um Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu unterstützen.
Moon, der seit 2017 Präsident Südkoreas ist, versprach zu Beginn seiner Amtszeit, "alles in seiner Macht Stehende zu tun", um einen dauerhaften Frieden zwischen dem Süden und dem Norden zu erreichen, die sich technisch gesehen seit den frühen 1950er Jahren im Krieg befinden.
Der Krieg, der fast fünf Millionen Menschenleben forderte, brach am 25. Juni 1950 aus, als kommunistische Kräfte aus dem Norden in den Süden eindrangen. Eine von den USA angeführte Koalition griff ein und half, die eindringenden Truppen des Nordens bis fast vor die chinesische Grenze zurückzudrängen, woraufhin China der kommunistischen Seite zu Hilfe kam, wobei auch die Sowjetunion erhebliche technische Unterstützung leistete. Die Kriegsparteien befanden sich schließlich in einer Patt-Situation. Im Juli 1953 wurde ein Waffenstillstand unterzeichnet.
Mehr zum Thema – "Doppelmoral" – Nordkorea weist Kritik der USA an Raketentests zurück