Nicaraguas Außenminister Denis Moncada Colindres gab am Donnerstag den Abbruch der diplomatischen Beziehungen seines Landes zu Taiwan bekannt. In einer Erklärung teilte er mit:
"Die Regierung der Republik Nicaragua erklärt, dass sie anerkennt, dass es auf der Welt nur ein einziges China gibt."
Er fügte hinzu, dass in der "Volksrepublik China die einzige legitime Regierung ist, die ganz China vertritt" und dass "Taiwan ein unveräußerlicher Teil des chinesischen Territoriums" sei. Der Minister betonte:
"Die Regierung der Republik Nicaragua bricht heute die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan ab und stellt jegliche Kontakte und offiziellen Beziehungen ein."
Das taiwanesische Außenministerium reagierte auf die Nachricht mit "Schmerz und Bedauern" über die Entscheidung Nicaraguas. Das Außenministerium der Insel argumentierte, dass es ein Recht auf diplomatische Beziehungen in der ganzen Welt habe.
Nur 14 souveräne Staaten unterhalten derzeit noch volle diplomatische Beziehungen zu Taiwan – die meisten von ihnen sind kleine und wirtschaftlich weniger entwickelte Nationen. Es handelt sich um Guatemala, Honduras, Paraguay, Belize, Haiti, St. Vincent und die Grenadinen, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, Nauru, die Marshallinseln, Palau, Tuvalu, Eswatini (ehem. Swasiland) und den Heiligen Stuhl.
Nicaragua reiht sich damit in die Liste der über hundert Staaten ein, die im Laufe der Jahrzehnte ihre diplomatischen Beziehungen von Taiwan zur Volksrepublik China gewechselt haben. Die Salomonen haben 2019 ihre diplomatische Anerkennung von Taiwan zu China gewechselt, während die Dominikanische Republik und El Salvador 2018 ihre Beziehungen zu Taiwan abgebrochen haben. Panama brach 2017 seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan zugunsten der Volksrepublik Chinas ab.
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