Bericht: Westen plant weitreichende Sanktionen gegen angebliche Einmarschpläne Moskaus

Die US-Agentur Bloomberg berichtete unter Verweis auf anonyme Quellen, dass die westlichen Staaten harte Sanktionen gegen Russland – bis hin zum Ausschluss aus SWIFT – planen, sollte das Land in die Ukraine einmarschieren. Moskau hat dies stets als unbegründetes Szenario dementiert.

Berichten zufolge planen die Europäische Union und die Vereinigten Staaten harte Sanktionen gegen große russische Banken und die Fähigkeit Moskaus, Rubel in ausländische Währungen umzutauschen, sollte die russische Regierung eine Invasion der Ukraine anordnen, wie die US-amerikanische Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Zwar dementierte Moskau stets solche Pläne, jedoch wird von westlichen Staaten dieses Schreckensszenario an die Wand gemalt.

Unter Berufung auf anonyme Quellen berichtete die Agentur in einem am Dienstag veröffentlichten Artikel zudem, dass westliche Staaten den Russischen Direktinvestitionsfonds (RDIF), Moskaus Staatsfonds, ins Visier nehmen und versuchen würden, Investoren den Kauf russischer Anleihen auf dem Sekundärmarkt zu erschweren. 

US-amerikanische Beamte würden sogar darüber nachdenken, das Land vom SWIFT-Bankennetz abzukoppeln. Dies wäre die bei Weitem schärfste Sanktion, die jemals gegen Russland verhängt wurde. Ein solcher Schritt würde das Leben der Bürger erheblich beeinträchtigen.

Nach den Andeutungen über Sanktionen gegen Moskau wies der Pressesprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Dmitri Peskow, die Berichte als "Fortsetzung der Informationshysterie" zurück.

Der russische Abgeordnete Anatoli Aksakow von der Oppositionspartei Gerechtes Russland machte sich über den Bericht lustig und meinte, er werde von den Medien aufgebauscht, "um die Arbeit der Finanzinstitute zu beeinflussen".

Aksakow beschwichtigte:

"[Ein Angriff] wird nicht stattfinden. Es gibt hier nichts anderes zu diskutieren. Wenn sie mit einem Angriff kommen wollen, ist das etwas anderes. Aber ansonsten gibt es nichts zu besprechen."

Der Bericht über mögliche Sanktionen wurde weniger als einen Tag vor der geplanten Videokonferenz zwischen dem US-Präsidenten Joe Biden mit seinem russischen Amtskollegen Putin veröffentlicht. Es wird erwartet, dass die beiden Staatsoberhäupter eine Reihe von Themen erörtern werden, darunter die strategische Stabilität sowie Cyber- und regionale Fragen. Nach Angaben des Weißen Hauses wird Biden auch die aktuelle Situation an der russischen Grenze zur Ukraine zur Sprache bringen.

In den letzten Wochen hatten mehrere US-amerikanische Medien unter Berufung auf anonyme Quellen behauptet, dass Russland einen militärischen Einmarsch in die Ukraine plant. Der Kreml hat jegliche Invasionsabsicht dementiert und erklärt, dass etwaige Truppenbewegungen eine interne Angelegenheit seien und andere Länder nichts angingen.

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