In der umkämpften Region an der östlichen Grenze Indiens im Galwan-Tal treffen die Interessen Indiens und Chinas aufeinander. Immer wieder kommt es zu tödlichen Gefechten. Im Zuge des Konflikts hat sich Indien den USA angenähert und unterstützt auch die von Moskau mit Sorge beobachtete verstärkte Präsenz der USA im Indopazifik. Während der Präsidentschaft Donald Trumps schloss die indische Regierung mit den US-Amerikanern einen Rüstungsvertrag über 2,65 Milliarden Euro. Gegen das Erstarken Chinas hat Washington einen Viererdialog mit Indien, Japan und Australien initiiert.
Auf der Agenda des Treffens zwischen Indiens Premierminister Narendra Modi und Russlands Präsidenten Wladimir Putin stehen auch Angelegenheiten in der Verteidigung. Indien will sein Militär modernisieren und setzt weiterhin auf russische Technik.
Geplant ist ein 10-Jahres-Vertrag, nach dem Moskau Neu-Delhi mit neuen Technologien beliefern wird. Außerdem sollen die bilateralen Handelsbeziehungen bis zum Jahr 2025 massiv ausgeweitet werden. Der Chef des russischen Energiekonzerns Rosneft, Igor Setschin, begleitet Putin und will eine Reihe von "wichtigen Energievereinbarungen" besprechen.
Der bereits seit 2018 bestehende Vertrag zur Lieferung von russischen S-400-Boden-Luft-Raketenabwehrsystemen strapaziert die Beziehungen mit Washington. Die US-Regierung droht mit Sanktionen. Schwierig für Moskau gestaltet sich der Einsatz der russischen Technik zur Abschreckung Chinas, das als traditioneller Verbündeter gilt.
Auf einem virtuellen Treffen im vergangenen September lobte der indische Premierminister Modi die Beziehungen seines Landes zu Russland:
"Die Freundschaft zwischen Indien und Russland hat den Test der Zeit überstanden. Sie waren immer ein guter Freund Indiens."
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