Die NASA-Raumsonde "DART" (Double Asteroid Redirection Test) hob am Dienstagabend (Ortszeit) mit einer Falcon-9-Rakete des US-Unternehmens SpaceX vom Weltraumbahnhof Vandenberg im US-Bundesstaat Kalifornien ab und gab damit den Startschuss für eine gleichnamige Raumfahrtmission der Behörde. Der Start wurde von der NASA live übertragen.
Der Raumfrachter beförderte die rund 600 Kilogramm schwere Sonde ins All. Es wird erwartet, dass sie in zehn Monaten mit einer Geschwindigkeit von etwa 6,4 Kilometern pro Sekunde auf den Asteroiden Dimorphos, der den größeren Asteroiden Didymos umkreist und einen Durchmesser von rund 160 Metern hat, einschlagen wird. Dadurch soll die Umlaufbahn des Himmelskörpers ein wenig verändert werden, was von der Erde aus gemessen werden kann, hieß es in einer Mitteilung der NASA.
Die Auswirkungen des Aufpralls sollen dann von einem Satelliten der italienischen Weltraumorganisation ASI sowie der Sonde "Hera" der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) genau untersucht werden. Ersterer soll noch vor dem Auftreffen des "DART" auf Dimorphos ins Weltall geschickt werden, der Start der "Hera" ist für das Jahr 2024 geplant.
Die Leiterin der Planetologie-Abteilung der NASA Lori Glaze kommentierte die Mission wie folgt:
"Der Asteroid, auf den wir treffen wollen, ist etwa so groß wie ein Fußballstadion. Und wir werden versuchen, es mit einem Objekt von der Größe eines Kühlschranks zu treffen."
Obwohl Dimorphos selbst keine Gefahr für das Leben auf unserem Planeten darstelle, könnte diese in Zukunft von einem anderen Asteroiden oder sonstigem Weltraumkörper ausgehen, so Glaze. Von der Mission erhofft sich die NASA Erkenntnisse darüber, wie die Erde vor herannahenden Asteroiden am besten geschützt werden könnte.
DART (Double Asteroid Redirection Test) ist die weltweit erste Raumfahrtmission, bei der eine Technologie zur Verteidigung des Planeten gegen erdnahe Weltraumobjekte getestet werden soll. Die Kosten des Projekts beliefen sich laut CNBC auf etwa 330 Millionen US-Dollar. Davon erhielt SpaceX, das den Zuschlag für den Start der Sonde im Jahr 2019 bekommen hatte, 69 Millionen US-Dollar. Für das private US-Unternehmen ist dies zugleich der erste Start zu einem anderen astronomischen Objekt.
Zwar befindet sich laut Berechnungen der NASA kein bekannter Asteroid in den nächsten 100 Jahren auf Kollisionskurs mit der Erde. Die US-Raumfahrtbehörde schätzt jedoch, dass nach dem heutigen Stand noch 60 Prozent solcher Himmelskörper unentdeckt bleiben.
In dem Film "Armageddon" thematisierte Hollywood 1998 eine solche Gefahr publikumswirksam. Ein riesiger Asteroid raste darin auf die Erde zu. Die Welt wurde mit einer bemannten Mission und von Hauptdarsteller Bruce Willis gerettet.
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