Das Foto vom Linzer Busterminal wurde von einer 17-Jährigen Ende letzter Woche mit dem Handy aufgenommen, und sorgte umgehend für große Furore in den sozialen Medien:
Wo normalerweise Linien-Nummer und Fahrziel zu lesen sind, prangte in Leuchtschrift der Slogan "Impfen ist Mord".
Der Schriftzug könne nur von dem Fahrzeuglenker in einer Pause oder nach Dienstschluss verändert worden sein, hieß es beim Oberösterreichischen Verkehrsverbund (OÖVV). Nach unmittelbar eingeleiteten Untersuchungen kamen für den fraglichen Zeitraum 19 Fahrer oder Fahrerinnen infrage, die alle für das Subunternehmen Dr. Richard tätig sind. Sie alle leugneten jedoch, den Schriftzug eingegeben zu haben.
Dem Unternehmen war die Existenz des Slogans am Bus eigenen Angaben zufolge seit dem 20. November bekannt. Nach intensiver Suche und damit verbundenen Zeugenaussagen zu Uhrzeit und Bildern, auf denen das Kennzeichen des Fahrzeuges zu sehen war, konnte der Mann nun eindeutig identifiziert werden. Das bestätigte der OÖVV in einer Pressemitteilung am 24. November.
Es konnte rekonstruiert werden, dass der Fahrer am Freitagabend auf der elektronischen Anzeigetafel an der Vorderseite des Busses den Namen der Linie mit seinem Slogan ersetzte. An diesem Tag hatte die österreichische Regierung ihre Pläne für eine generelle Impfpflicht präsentiert.
Der Sprecher des OÖVV, Klaus Wimmer, distanzierte sich entschieden von der Aussage "Impfen ist Mord". Er betonte in einer Stellungnahme: "In unserem Unternehmen sind nahezu 100 Prozent der Mitarbeiter doppelt geimpft. Sobald es die Möglichkeit auf die dritte Impfung gibt, werden wir diese auch nutzen. Die Impfung und die Corona-Schutzmaßnahmen retten Leben, dazu stehen wir."
Der gesuchte Fahrer, der für das Unternehmen Dr. Richard tätig war, wurde nun umgehend fristlos entlassen, nachdem ihm die Tat zugeordnet werden konnte.
Der OÖVV-Geschäftsführer Herbert Kubasta betonte am Mittwoch: "Wir akzeptieren und respektieren jede private Meinung und Haltung. Sobald allerdings öffentliche Verkehrsmittel des OÖ Verkehrsverbundes instrumentalisiert werden, um private Meinungen und Ansichten zu verbreiten, müssen wir natürlich handeln und gemeinsam mit dem verantwortlichen Verkehrsunternehmen entsprechende Maßnahmen einleiten."
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