Peking hat nach eigenen Angaben ein neues Raumschiff mit wiederverwendbarer Technologie getestet. Zu einem Bericht der Financial Times über einen angeblichen Versuch mit einer atomwaffenfähigen Hyperschall-Rakete im August sagte der Sprecher des Außenministeriums Zhao Lijian am Montag in Peking:
"Es war ein Weltraumfahrzeug, keine Rakete."
Er sprach von einem Routinetest. Es sei darum gegangen, die Technik zur Wiederverwendung von Raumfahrzeugen zu erproben. Dies sei in der Raumfahrt wichtig, um Kosten zu reduzieren. Zhao fügte hinzu:
"Viele andere Länder und Unternehmen unternehmen ähnliche Tests."
Überreste des Raumschiffes seien ins Ostchinesische Meer gefallen. Weitere Details nannte der Sprecher nicht.
Unter Berufung auf fünf anonyme Quellen hatte die Financial Times berichtet, eine chinesische Rakete sei in niedriger Umlaufbahn einmal um den Globus gekreist, ehe sie ein anvisiertes Ziel um etwa 15 Kilometer verfehlt habe. Dies wurde als Beleg gewertet, dass Chinas Militär mit seinem Hyperschallwaffenprogramm weit fortgeschrittener sei als US-Geheimdienste bisher angenommen hatten.
Hyperschallwaffen sind besonders schwer abzufangen, da sie relativ niedrig und sehr schnell fliegen können. Dabei können sie mehr als fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen. Derzeit arbeiten sowohl die USA als auch Russland an Hyperschallraketen. Auch Nordkorea hat im September nach eigenem Bekunden eine Hyperschallrakete getestet.
Der Abgeordnete im US-Kongress Mike Gallagher wertete den Medienbericht als einen Weckruf. Der Republikaner erklärte:
"Dieser Test sollte als Aufruf zum Handeln dienen."
"Wenn wir an unserem derzeitigen untätigen Kurs festhalten, werden wir den Neuen Kalten Krieg mit dem kommunistischen China innerhalb dieses Jahrzehnts verlieren."
Nach Einschätzung Gallaghers verfügt China zunehmend über Fähigkeiten, die Raketenabwehr der USA zu untergraben und gar mit Atomschlägen zu bedrohen. Der Republikaner vertritt den US-Bundesstaat Wisconsin im US-Repräsentantenhaus und sitzt dort im wichtigen Streitkräfte-Ausschuss.
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(rt/dpa)