Lothar de Maizière: "Wir müssen dafür kämpfen, dass Petersburger Dialog fortgeführt wird"

Im Rahmen des Deutsch-Russischen Forums ist der letzte DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière mit einem Sonderpreis für herausragende bilaterale Zusammenarbeit ausgezeichnet worden. In seiner Dankesrede betonte der Politiker die Wichtigkeit des Petersburger Dialogs.

Auf der Festveranstaltung am Dienstag in Berlin zeichnete das Deutsch-Russische Forum den letzten DDR-Ministerpräsidenten und ehemaligen deutschen Vorsitzenden des Petersburger Dialogs, Lothar de Maizière, mit einem Sonderpreis für hervorragende bilaterale Zusammenarbeit aus. In seiner Dankesrede äußerte sich de Maizière zur Wichtigkeit der Beziehungen zu Russland und des Petersburger Dialogs. Er unterstrich, dass man dafür kämpfen müsse, dass der Dialog fortgeführt wird.

Zu der gegenwärtigen Situation in den deutsch-russischen Beziehungen sagte der Politiker, es wäre untertrieben zu behaupten, er sei traurig. Vielmehr sei er "wütend" darüber. De Maizière zitierte den SPD-Politiker Egon Bahr, den führenden Mitgestalter der neuen Ost- und Deutschlandpolitik von Willy Brandt, der in Moskau gesagt hatte: "Amerika ist unverzichtbar, aber Russland ist unverrückbar." Bezug nehmend auf diese Aussage sagte der ehemalige Vorsitzende des Petersburger Dialogs:

"Ohne Beziehungen zu Russland können wir nicht auf Dauer existieren und leben."

Der Politiker betonte zum Schluss seiner Rede die Bedeutung des Vermögens, sich gegenseitig zuzuhören. Am Rande der Veranstaltung brachte de Maizière diesen Gedanken im Gespräch mit RT DE noch einmal zum Ausdruck. Auf die Frage, wie sich die deutsch-russischen Beziehungen verbessern ließen, antwortete er wie folgt:

"Verbessern heißt nur treffen, treffen, treffen und miteinander reden."

Angesichts der angespannten Situation um die Zukunft des Petersburger Dialogs äußerte der Politiker jedoch seine Hoffnung, dass "führende Menschen in Russland" verstehen würden, dass Deutsche auch "mit Begeisterung an der Plattform teilnehmen" und "keine ausländischen Agenten sind".

Die Aussage bezieht sich auf einen Konflikt zwischen der deutschen und der russischen Seite des Dialogs bezüglich der Erklärung von einigen deutschen Nichtregierungsorganisationen in Russland zu ausländischen Agenten. Als solche gelten nach dem russischen Gesetz Organisationen und Menschen, die eine politische Tätigkeit betreiben und finanzielle Mittel aus dem Ausland erhalten.

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