Abgeordneter der Staatsduma Sawalny: Frau Baerbock macht mir Angst

Die bevorstehende Bundestagswahl wird einen Schlussstrich unter die 16 Jahre lange Amtszeit von Angela Merkel ziehen. RT DE befragte Pawel Sawalny, Vorsitzender des Energieausschusses der russischen Staatsduma, wie sich die deutsch-russischen Beziehungen unter der neuen Bundesregierung entwickeln könnten.

Die bevorstehende Bundestagswahl wird einen Schlussstrich unter die 16 Jahre lange Amtszeit von Angela Merkel ziehen. Wie hat sich diese Zeit auf die russisch-deutschen Beziehungen ausgewirkt und wie werden sie sich unter der neuen Bundesregierung und dem neuen Kanzler bzw. der neuen Kanzlerin weiterentwickeln? RT DE befragt im Rahmen seiner aktuellen Berichterstattung russische Experten zu diesem Thema.

Pawel Sawalny, Vorsitzender des Energieausschusses der Staatsduma, ist überzeugt, dass die Ära Merkel eine Zeit der Entwicklung für Deutschland war. Dank Frau Merkel ist Deutschland seiner Meinung nach in dieser Zeit neben Frankreich zu einem wirtschaftlichen und politischen Führer in Europa geworden. Mit Blick auf die Kanzlerkandidaten hebt Herr Sawalny Armin Laschet hervor, der sich vor einigen Jahren bei einem russisch-deutschen Forum in Aachen inmitten der damaligen starken Russophobie freundlich gegenüber Russland geäußert hatte.

"Natürlich war es schön zu sehen, dass es in Deutschland pragmatisch denkende Menschen gibt, die fähig sind, die Dinge beim Namen zu nennen und ohne jegliche Doppelstandards zusammenzuarbeiten."

Über Annalena Baerbock sagt Sawalny ganz offen:

"Ehrlich gesagt, macht sie mir Angst"

Dennoch erwartet er nicht, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland unter einer "Grünen" Regierung dramatisch ändern wird, außer dass sie noch pragmatischer werden könnte. Seiner Ansicht nach erwartet die russische Regierung keine Geschenke von Deutschland, aber hofft auf Berechenbarkeit in den Beziehungen. Sawalny erklärte auch, dass Russland wiederholt klargestellt habe, dass es sich nicht in die Wahlen und Interessen anderer Staaten einmischt:

"Jegliche Versuche, uns dies vorzuwerfen, erhöhen den Grad an Russophobie und sind vor allem stets unangemessen. Mich enttäuschen sie, ehrlich gesagt, immer."

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