In einer Rede, die er am Montag in der Washingtoner Denkfabrik Brookings Institution hielt, warnte der stellvertretende Vorsitzende der gemeinsamen Stabschefs General John E. Hyten vor den Risiken, wenn Konflikte außer Kontrolle gerieten. Hyten äußerte die Hoffnung, dass sich die kühleren Köpfe durchsetzen. "Wir haben nie gegen die Sowjetunion gekämpft", sagte er:
"Was die großen Mächte angeht, so ist es unser Ziel, nie einen Krieg gegen China und Russland zu führen."
Laut Hyten würde ein solches Ereignis "die Welt und die Weltwirtschaft zerstören. Es wäre schlecht für alle, und wir müssen sicherstellen, dass wir uns nicht auf diesen Pfad begeben." In vorangegangenen Abkommen zwischen Moskau und der NATO nach dem Ende der UdSSR sei man jedoch zu dem Schluss gekommen, dass "Russland keine Bedrohung mehr darstellt". Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Russen "ihr gesamtes Nukleararsenal modernisierten". Grund dafür sei, so Hyten, dass "sie sich Sorgen wegen der USA machten, denke ich".
Hyten argumentierte, es gebe Fortschritte bei der Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern, aber es sei noch ein langer Weg bis zu wirklicher Stabilität. Er sagte, Washington sei zunehmend besorgt, weil vergleichbare Schritte mit China fehlten, einem Land, von dem er sagt, es unternehme "eine nie da gewesene nukleare Modernisierung, die jetzt öffentlich wird … Man sieht Hunderte und Aberhunderte fester Silos."
"Und nebenbei, es gibt keine Grenzen dafür, was China in diese Silos stellt", warnte der Top-Offizier des Pentagon:
"Wir haben mit Russland eine Begrenzung auf 1.550 nukleare Gefechtsköpfe vereinbart, also müssen wir entscheiden, wo wir sie einsetzen – in U-Booten, in Interkontinentalraketen … Das setzt die Grenze dessen, was wir haben. China hat keine Grenze … Fragen Sie sich selbst, warum schaffen sie diese ungeheuren, ungeheuren nuklearen Fähigkeiten?"
Im Dezember hatte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow gewarnt, dass es Washington sei, nicht Moskau, das das Risiko fataler Eskalationen durch die Stationierung von Atomwaffen auf fremdem Boden in Europa erhöhe.
Rjabkow sagte, der Kreml "hofft, dass die Vereinigten Staaten damit aufhören, Atomwaffen mit ihren Alliierten zu 'teilen', und aufhören, Nuklearwaffen in Ländern zu stationieren, die solche nicht besitzen … Das führt offensichtlich zur Destabilisierung; und zusätzlich entstehen neue Risiken."
Gleichzeitig klangen seine Bemerkungen im Akkord mit jenen von Hyten, da er sagte, dass "ein Atomkrieg nicht gewonnen werden kann … Russland ist zur Zusammenarbeit bereit, um diesen Zustand abzuwenden."
Mehr zum Thema - Militärischer Wettlauf im All oder friedlicher Kosmos? – Politikmagazin warnt vor Folgen