Streit um Nord Stream 2: Selenskij nennt russisches Gas "das schmutzigste auf der Welt"

Beim Besuch des ukrainischen Staatschefs Wladimir Selenskij in den USA war Nord Stream 2 ein großes Thema. Selenskij nannte russisches Gas aufgrund von Methanemissionen sowie "wegen Korruption, Erpressung und Manipulation das schmutzigste auf der Welt".

Während eines Treffens mit US-Energieministerin Jennifer Granholm in Washington hat der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij russisches Gas aufgrund von Methanemissionen bei der Produktion und dem Transport sowie "wegen Korruption, Erpressung und Manipulation" als das schmutzigste auf der Welt bezeichnet.

Bei den Gesprächen sollen Selenskij und Granholm laut dem Pressedienst des ukrainischen Staatschefs aktuelle Fragen der Energiesicherheit der Ukraine diskutiert haben. Der Bedrohung durch das Gaspipelineprojekt Nord Stream 2 sei ebenfalls Aufmerksamkeit geschenkt worden. Die Ukraine und die USA seien sich in Bezug auf die "Risiken, die dieses Projekt mit sich bringt", einig. Selenskij besteht auf die Fortsetzung des Gastransits über ukrainisches Territorium, damit Russland den Gasexport nicht "als Waffe einsetzen" könne.

Der russische Außenminister Sergei Lawrow reagierte auf die Worte des ukrainischen Präsidenten. Er erklärte, ukrainische Politiker würden "verbale Balancierkunst" zeigen. Dies zeuge von keinem großen Verstand innerhalb der ukrainischen Führung. Lawrow zufolge nutzt Kiew absichtlich eine russophobe Rhetorik, um den Westen für eine Unterstützung bei der Konfrontation mit Moskau zu gewinnen.

Selenskij ist in den USA zu einem Gipfeltreffen mit US-Präsident Joe Biden angekommen. Eines der zentralen Themen soll der Widerstand gegen Nord Stream 2 sein. Die Ukraine fordert von den USA Sanktionen gegen das Projekt. Washington soll die EU und vor allem Deutschland zur Aufgabe Ostseepipeline bewegen.

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