US-Präsident Joe Biden kündigte in einer Pressekonferenz am Donnerstag an, hart gegen die IS-Terroristen vorzugehen, die den Selbstmordanschlag am Kabuler Flughafen verübt hatten. Bei dem Anschlag kamen über hundert Menschen ums Leben, darunter auch mindestens 13 US-Soldaten.
Evakuierung soll trotzdem fortgesetzt werden
Biden kündigte an, dass die Evakuierungsmission trotz des Anschlags fortgesetzt wird. Man werde sich nicht von den Terroristen abschrecken lassen. Der US-Präsident kündigte an, hart gegen die Terroristen durchzugreifen. "Ich habe meinen Befehlshabern auch befohlen, Einsatzpläne zu entwickeln, um ISIS-K-Anlagen, Führungspersonal und Einrichtungen anzugreifen", erklärte Biden. "Wir werden mit Stärke und Präzision reagieren, zu unserer Zeit, an dem Ort, den wir wählen, in dem Moment, den wir wählen. Sie müssen Folgendes wissen: Diese IS-Terroristen werden nicht gewinnen."
Biden zufolge sollen die Terroristen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mit den Taliban zusammen oder in deren Auftrag gehandelt haben.
"Sie sind keine Guten, die Taliban, das behaupte ich gar nicht", erklärte der US-Präsident weiter. "Aber sie haben ein großes Interesse daran, wie viele von Ihnen berichtet haben, herauszufinden, wie sie den Flughafen offenhalten können, und sie haben nicht die Kapazität, dies zu tun. Sie versuchen sehr wohl herauszufinden, ob sie einen Teil einer Wirtschaft aufrechterhalten können, die nicht robust geworden ist, sondern sich grundlegend von der früheren unterscheidet."
Biden weist Kritik an Strategie zurück
Kritiker bemängeln, dass die derzeitigen Zustände dadurch bedingt seien, dass man gefährdete Personen nicht rechtzeitig ausgeflogen habe. Biden sieht die Ursache jedoch in dem Abzugsabkommen, das sein Amtsvorgänger Donald Trump mit den Taliban abgeschlossen hatte.
Biden betonte, dass seine einzige Handlungsalternative zur Fortsetzung des von seinem Amtsvorgänger initiierten Abzugs gewesen wäre, noch mehr Soldaten nach Afghanistan zu schicken. Der Krieg dort sei aber schon gewonnen gewesen. Biden hob auch hervor, dass es nie darum gegangen sei, amerikanische Leben zu opfern, um in Afghanistan eine Demokratie aufzubauen, in einem Land, dass "noch nicht ein einziges Mal in seiner gesamten Geschichte ein vereintes Land" gewesen sei.
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